Duale Inhibition von IL-17A und IL-17F bei Psoriasis

Es gibt viele Behandlungsoptionen der Psoriasis, doch die duale IL-17-Inhibition scheint ein neuer Meilenstein zu sein. Welche Patienten profitieren von der systemischen Therapie?

Wirksamkeit von IL-17-Dualinhibition bei Psoriasis

PD Dr. Georgios Kokolakis und PD Dr. med Bernhard Korge, niedergelassener Dermatologie, hoben auf der FOBI 2024 die klinische Bedeutung der IL-17 Blockade bei Psoriasis-Betroffenen hervor. Viele Studien zeigten, dass diese Dual-Inhibition nicht nur gegenüber Placebo, sondern auch gegenüber allen anderen Substanzklassen positiv abschnitt. Mittlerweile gibt es die ersten Daten von Betroffenen über vier Jahre, die einen IL-17-Inhibitor erhalten (z.B. BE BRIGHT). Bimekizumab inhibiert IL-17A und IL-17F und somit wesentliche Schlüsselfaktoren der Psoriasis-Pathogenese. 

Systemische IL-17-Therapie: Wer profitiert? 

Generell lässt sich die systemische IL-17-Dualinhibition für Psoriasis-Betroffene empfehlen, bei der andere Therapien nicht angeschlagen haben (ELEVATE). Auch eine First-Line-Behandlung ist zugelassen. Insbesondere, so Korge, ist die duale Inhibition von IL-17 für Patienten mit einer Enthesitis in der Frühphase interessant. Diese liefert – sichtbar durch Druckpunkte an Ellbogen, Knie und Achillesferse – nämlich einen Hinweis für eine beginnende Psoriasis-Arthritis-Beteiligung (PSA). Selbst, wenn Orthopäden und Rheumatologen noch keine Diagnose liefern, können Dermatologen mittels der Druckpunkte durchaus einschätzen, ob sich eine PSA im Anfangsstadium entwickelt. Untersuchungen zufolge wirkt sich IL-17 besser auf PSA aus als eine IL-23-Hemmung. 

Außerdem macht die Einleitung einer IL-17-Dualinhibitonstherapie bei Patienten Sinn, die kardiovaskuläre Komorbiditäten aufweisen. Es konnte gezeigt werden, dass sich diese Biologika positiv auf kardiovaskuläre Faktoren auswirken. 

Für welche Patienten kommt keine duale IL-17-Therapie in Frage? 

Hochrisikopatienten, also solche, die bereits vor Behandlung zu oralen Candidosen neigen, wie beispielsweise Menschen mit Diabetes oder HIV, oder Patienten, die bereits einen IL-17-Rezeptor-Inhibitor erhalten, sollten keinen weiteren bekommen. Zudem steht eine systematische Untersuchung von Psoriasis-Betroffenen unter IL-17-Dualinhibitoren aus, die außerdem an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden, weswegen hier auch Vorsicht geboten sein sollte. 

Patienten, die ausschließlich unter einem Hautbefall leiden, profitieren eher von einem IL-23-Inhibitor. 

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