Charakteristisch für die PNH und das atypische hämolytisch-urämische Syndrom (aHUS) ist eine Thrombozytopenie. Im Gegensatz zur Immunthrombozytopenie (ITP) oder zum Von-Willebrand-Syndrom drohen bei PNH und aHUS und auch bei der thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) aber keine Blutungen, sondern Thrombosen.
Vom 20. bis zum 23. Februar 2018 hat die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) in Wien zum 62nd Annual Meeting of the Society of Thrombosis and Hemostasis Research eingeladen. esanum hat mit Priv. Doz. Dr. med. Reinhard Bernd Raggam von der Medizinischen Universität Graz gesprochen.
Anorganische Polyphosphate, die von aktivierten Blutplättchen abgesondert werden, modulieren Blutgerinnung und Fibrinolyse. Polyphosphat aktiviert den sogenannten Faktor XII der Blutgerinnung. Faktor XII wiederum trägt über den Start des "Kontaktsystems" zur Bildung von Thrombosen, Entzündungen und Ödemen bei.
Ultimatives Ziel der Antikoagulation ist es, das Thromboserisiko zu verringern ohne das Blutungsrisiko zu erhöhen. Unter den NOACs gibt es zwar weniger intrakranielle Blutungen, dennoch liegen die jährlichen Major-Bleeding-Raten bei Patienten mit Vorhofflimmern noch immer bei 2 bis 3%.
Lassen sich NOACs auch bei Krebspatienten zur VTE-Prophlaxe sicher anwenden? Zwei aktuelle Studien deuten an, dass NOACs im Vergleich mit dem standardmäßig eingesetzten Heparin eine bessere Prophylaxe versprechen.
Der Von-Willebrand-Faktor ist ein Trägerprotein des Blutgerinnungsfaktors VIII und fängt Thrombozyten an Stellen mit Gefäßschäden ein. Seine Größe und Funktion werden dabei durch die Metalloproteinase ADAMTS13 reguliert. Ein ADAMTS13-Mangel kann zur lebensbedrohlichen Erkrankung thrombotische thrombozytopenische Purpura führen.
Splanchnische Venenthrombosen (SVT) sind eine schwer zu behandelnde VTE-Manifestation. Rivaroxban könnte eine Therapieoption sein, vor allem dann, wenn es frühzeitig gegeben wird, erklärte Prof. Dr. Jan Beyer-Westendorf in einer Oral Communication Sitzung auf der GTH in Wien.
Das enorme Potenzial von RNA-basierten Therapien stellte Prof. Dr. Stefanie Dimmeler vom Institut für kardiovaskuläre Regeneration in Frankfurt/Main in ihrem Vortrag auf der GTH in Wien vor.
Jeder Mensch mit Hämophilie ist anders – und benötigt daher eine individuell auf ihn zugeschnittene Behandlung: sowohl bei der Dosierung der zu substituierenden Faktorpräparate als auch bei der Vorbeugung bzw. Behandlung krankheitsbedingter Gelenkveränderungen.
NOACs sind inzwischen "Standard of care" in der modernen VTE-Therapie. Dass Rivaroxaban auch bei Hochrisikopatienten wirksam und sicher ist, die Rezidiv-und Komplikationsraten im Alltag denen in klinischen Studien entsprechen, die Krankenhausverweildauer verkürzt und PTS möglicherweise seltener auftreten - darauf deuten RWE-Daten hin.