Difficult-to-Treat-RA: Welche Arzneimittel sind am effektivsten?
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis ist an sich schon in vielen Fällen komplex. Sprechen Betroffene nicht auf die Therapie an, stellt sich die Frage, welche Arzneimittel dann noch zur Besserung beitragen können. Eine aktuelle Metaanalyse hat sich nun mit dem Thema beschäftigt.
Was Sie über Arzneistoffe zur Behandlung der Difficult-to-Treat-RA wissen sollten:
- Tocilizumab (8 mg alle 4 Wochen) zeigte die höchste Wirksamkeit
- Sarilumab und Baricitinib folgen auf Platz 2 und 3.
- Das sicherste Arzneimittel scheint Rituximab zu sein.
Was ist Difficult-to-Treat-RA?
Von einer Difficult-to-Treat-RA (D2T-RA) geht man aus, wenn es trotz der Gabe zweier unterschiedlich wirkender DMARDs, beispielsweise Biologika, zu weiterhin bestehender Krankheitsaktivität oder -progression kommt. Mehrere unterschiedliche Arzneimittel können in solchen Fällen zum Einsatz kommen und haben in Studien gute Wirksamkeit gezeigt. Doch bisher fehlt ein Vergleich dieser verschiedenen Substanzen. Eine aktuelle Metaanalyse hat sich diesem Thema nun gewidmet und untersucht, wie die verschiedenen Substanzen abschneiden.
Am effektivsten: Tocilizumab
In der Auswertung der Daten der Metaanalyse schnitt Tocilizumab am besten ab. Im Vergleich zu den anderen Arzneistoffen verbesserte es den DAS28-Score am meisten und belegte den zweiten Platz für den ACR50-Score.
Der IL-6-Inhibitor wirkt am besten in höherer Dosierung, sodass eine Gabe von 8 mg pro 4 Wochen vorzuziehen ist. Um die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Effekte zu reduzieren, sollte eine strenge Patientenauswahl erfolgen und das Medikament nicht verschrieben werden, wenn Kontraindikationen bestehen, wie beispielsweise schwere Infektionen oder Tuberkulose. Tocilizumab kann mit Methotrexat kombiniert werden, um die Verträglichkeit zu verbessern.
Platz 2: Sarilumab
Der monoklonale Antikörper Sarilumab landete in der Studie auf dem zweiten Platz. Bei guter Wirksamkeit hat er ein günstiges Risikoprofil mit weniger unerwünschten Effekten als andere Medikamente in der Analyse. Die Zieldosis für Sarilumab liegt bei 200 mg alle zwei Wochen.
Wie sieht es mit anderen Arzneistoffen aus?
Als insgesamt am sichersten hat die Studie Rituximab bewertet. Darüber hinaus zeigte 4 mg pro Tag Baricitinib gute Wirksamkeit. Olokizumab erzielte die insgesamt größte Veränderung des ACR50-Scores, hatte jedoch ein höheres Maß an Nebenwirkungen.
Fazit – Cave Studiendesign
Während die Studie einen interessanten Vergleich der Vor- und Nachteile verschiedener Therapieoptionen für die schwer zu behandelnde RA liefert, sollten die Resultate doch nicht unkritisch akzeptiert werden. Insgesamt war die Metaanalyse eine kleine Studie mit kleinen Fallzahlen. Die Autoren selbst beschreiben das Vorliegen von Bias. Die Ergebnisse können gute Anhaltspunkte liefern bei der Entscheidungsfindung für oder gegen gewisse Arzneimittel, sollten aber keinesfalls als feststehende Fakten gewertet werden.
- Su QY, Luo J, Zhang Y, Li Q, Jiang ZQ, Wen ZR, Wang YY, Shi MR, Zhang SX. Efficacy and safety of current therapies for difficult-to-treat rheumatoid arthritis: a systematic review and network meta-analysis. J Transl Med. 2024 Aug 28;22(1):795. doi: 10.1186/s12967-024-05569-x. PMID: 39198829; PMCID: PMC11351028.