MVZ: Vertragsärzte wirtschaftlich erfolgreicher
Eine Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung zeigt: Zwischen Vertragsarzt- und Klinik-MVZ existieren in wirtschaftlicher Hinsicht beträchtliche Unterschiede.
Höhere Gehälter für angestellte Ärztinnen und Ärzte
Laut einer Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung existieren beträchtliche Unterschiede zwischen Vertragsarzt- und Klinik-MVZ: Vertragsarzt-MVZ erzielten 2021 im Median einen Überschuss von 200.000 Euro je Gesellschafter, in der Rechtsform der GmbH 153.000 Euro. Klinik-MVZ kommen im Schnitt auf 110.000 Euro, das erste Quartil macht einen Verlust von 76.000 Euro. Diese zahlen angestellten Ärzten jedoch mit 122.000 Euro höhere Gehälter als Vertragsarzt-MVZ mit 103.000 Euro. Die Investitionsquote der MVZ lag zwischen 5 und 10 Prozent, deutlich mehr als Kliniken ausgeben (3 Prozent). In den letzten drei Jahren wurde unter dem Einfluss der Corona-Pandemie besonders stark in IT, Telematik und Hygiene investiert.
MVZ: Zunehmende Probleme, nichtärztliches Personal zu finden
Zunehmende Probleme haben auch MVZ, nichtärztliches Personal zu finden. So berichten fast 50 Prozent der befragten MVZ, jeder zweite Bewerber sei formal nicht geeignet. Ein Drittel der Bewerber verfügt nicht über die erforderliche Mittlere Reife. Ferner gebe es Lücken bei der Sozialkompetenz. Rund ein Drittel der MVZ registrierten zwischen 2017 und 2022 Ausbildungsabbrüche. 76 Prozent schätzten die Verfügbarkeit nichtärztlichen Personals für das Jahr 2022 als schlecht bis sehr schlecht ein.