Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Individuelle Therapien
CED wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn sind auf dem Vormarsch. Da alle Medikamente unterschiedlich wirken, sollte die Therapieentscheidung individuell getroffen werden.
Weshalb nicht jeder Wirkstoff für jeden CED-Patienten geeignet ist:
- Unterschiedliche Arzneien haben unterschiedliche Angriffspunkte und somit auch Wirkmechanismen.
- Obwohl alle zugelassenen Medikamente ihre Wirksamkeit in Studien nachgewiesen haben, ist eine individuelle Auswahl notwendig.
- So sollte die Vorgeschichte, Komorbiditäten, aber auch persönliche Behandlungsziele des Erkrankten miteinbezogen werden.
- Einen weiterhin wichtigen Stellenwert nehmen Ernährungsinterventionen ein.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Präzisionsmedizin
Weltweit gibt es immer mehr Menschen, die an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) leiden. Durch intensivierte Forschung zum Thema werden die Pathomechanismen der Krankheiten immer besser verstanden und entsprechend neue Therapieoptionen entwickelt und schließlich für die Behandlung zugelassen.
Doch gilt auch hier, wie in fast allen Bereichen der Medizin: one size does not fit all. Obwohl die Arzneien in Studien ihre Wirksamkeit nachgewiesen haben, ist also nicht jedes Medikament für jeden die beste Wahl. Individuelle Parameter sollten in der Entscheidungsfindung unbedingt miteinbezogen werden.
Wie finde ich das richtige Medikament?
Tendenziell neigen Mediziner dazu, Medikamente zu verschreiben, mit denen sie gute Erfahrungen gemacht haben und die schon anderen Patientinnen und Patienten geholfen haben. Oftmals gibt es eine Standard-Erstlinientherapie, die empfohlen wird. In vielen Fällen tritt mit diesem Algorithmus auch der gewünschte Therapieerfolg ein. Aber gerade bei komplexeren Verläufen ist eine individuelle Festlegung des Behandlungspfades sinnvoll.
Studien haben gezeigt, dass bei der Entscheidung für oder gegen ein Medikament unterschiedliche Begebenheiten berücksichtigt werden sollten:
- Behandlungsziel des Patienten und des Arztes
- mögliche bereits erfolgte Behandlungen
- Komorbiditäten
- persönliche Vorlieben des Betroffenen
- Patientencharakteristika wie Alter, Therapiemotivation oder auch Compliance.
Nicht nur an Medikamente denken
Ein wichtiger Player auf dem Spielfeld der CED-Behandlung, der nicht unterschätzt werden sollte: Ernährungsinterventionen und Umstellung des Lebensstils. Hier kann der präzisionsmedizinische Ansatz am besten umgesetzt werden. Studien haben auch hier zu positiven Outcomes geführt. Doch erfordert diese Therapieoption motivierte Patientinnen und Patienten, die bereit sind, diesen Pfad zu beschreiten.
Fazit für die Praxis
Bei der Planung der CED-Behandlung ist es sinnvoll, eine Lösung zu finden, die so individuell wie möglich ist. Studien haben gezeigt, dass nicht jedes Medikament für jeden gleich gut geeignet ist. Die Zusammenschau aller vorherigen Befunde, aber auch der Anamnese, Komorbiditäten und Vorbehandlungen sowie persönlichen Präferenzen und Zielen des Betroffenen sind daher wichtige Faktoren in der Entscheidungsfindung.
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