Kuratiert kuriert sich’s leichter: 3x VHF<sup>&diams;</sup> – ein Volltreffer!

Sie suchen unterstützende Informationen für die Wahl eines geeigneten NOACs zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien (SE) bei Ihren Patient:innen mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (VHF<sup>&diams;</sup>)? Als Hilfestellung hat unser Experte Prof. em. Stefan Hohnloser drei holistische VHF<sup>&diams;</sup>-Artikel für Sie kuratiert.

Unser Experte Prof. (em.) Stefan Hohnloser, J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main, hat für Sie drei wichtige Artikel als Hilfestellung bei der Wahl eines geeigneten NOACs zur Antikoagulation Ihrer VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen ausgewählt und kommentiert. Die ausgesuchten Arbeiten/Analysen umfassen die Darstellung von klinischen Daten für Apixaban im Vergleich zu Warfarin sowie ergänzende Daten aus dem Versorgungsalltag. Diese erlauben eine bessere Übersicht über die Effektivitäts- und Verträglichkeitsdaten zu erhalten. Die ausgewählten Artikel können Ihnen helfen, die Themen GI-Blutungsrisiko, Therapiewechsel und den Versorgungsalltag in der Gruppe der NOACs für sich neu zu beleuchten.

Prof. em. Stefan Hohnhloser -
Goethe-Universität Frankfurt am Main

 © Hohnloser

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

für Ihre Patient:innen mit VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎ sollten Sie ein geeignetes Nicht-Vitamin K-abhängiges orales Antikoagulans (NOAC) mit einem guten Nutzen-Risiko-Profil zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien (SE) wählen. Damit Sie für diese Entscheidungen gewappnet sind, habe ich Ihnen aus dem Infocenter NOAK 360° drei Artikel selektiert, die Sie umfassend und anschaulich informieren und Ihnen eine Entscheidungsgrundlage bieten.

Im ersten Artikel geht es um das Nutzen-Risiko-Profil einer oralen Antikoagulation: Diese kann effektiv thromboembolische Ereignisse verhindern, geht aber mit einem erhöhten Risiko für Blutungskomplikationen einher.1 Gastrointestinale (GI-) Blutungen stellen hierbei die relativ häufigste schwerwiegende Blutungsart dar.2 Ein auch im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten gesteigertes Risiko wurde lange Zeit als Klasseneffekt der NOACs angesehen.3 Um aufzuzeigen, ob dies auch auf Apixaban zutrifft, wurde in diesem Artikel die für Apixaban (ELIQUIS®) zulassungsrelevante Studie ARISTOTLE4 genauer betrachtet. Lesen Sie hier, welche GI-Blutungsraten Apixaban versus Warfarin zeigte.

Frischen Sie Ihre Kenntnisse über die Apixaban-Zulassungsstudie ARISTOTLE mit diesem Artikel auf!

1180 Aufrufe im Jahr 2023 · Aktualisierung vor 9 Monaten · Lesedauer ca. 5 min

Zur Gegenüberstellung der 4 zugelassenen NOACs gibt es bisher keine randomisierten kontrollierten Vergleichsstudien. Aus den letzten Jahren existieren aber zahlreiche retrospektive Kohortenstudien, die die Therapie sowohl zwischen NOACs und VKA als auch zwischen den unterschiedlichen NOACs im Versorgungsalltag analysierten. Doch welches NOAC ist die geeignete Wahl zur Prophylaxe von Schlaganfällen/SE für Ihre VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen? Als Entscheidungshilfe habe ich Ihnen den folgenden Artikel herausgesucht. Darin erlaubt die retrospektive Datenanalyse aus dem US-amerikanischen Versorgungsalltag* von Ray et al. eine Einschätzung über die Effektivität und Verträglichkeit der in Deutschland am häufigsten verschriebenen NOACs Apixaban (ELIQUIS®) und Rivaroxaban (Xarelto®) bei VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen ≥ 65 Jahren zur Schlaganfall-Prophylaxe.5, 6

Werfen Sie hier einen Blick auf die Unterschiede zwischen Apixaban (ELIQUIS®) und Rivaroxaban (Xarelto®).

2.452 Aufrufe im Jahr 2023 · Lesedauer ca. 3 Min

Der dritte Artikel, den ich Ihnen empfehlen möchte, betrachtet u. a. die Umstellung zwischen NOACs, die im Laufe einer Therapie aus medizinischen oder nicht-medizinischen Gründen vorkommen kann. Da keine Daten aus randomisierten kontrollierten Studien existieren, die die Folgen eines Therapiewechsels zwischen NOACs für VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen beleuchten, führten Deitelzweig et al. eine retrospektive Datenanalyse durch, die das Risiko für Schlaganfälle/SE und schwere Blutungen nach NOAC-Therapiewechseln untersuchte.7 Im folgenden Artikel finden Sie eine Gegenüberstellung der Daten aus dem US-amerikanischen Versorgungsalltag von VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen, die ihre Therapie mit ELIQUIS® oder Xarelto® fortsetzten, mit denen, die auf das jeweils andere NOAC umgestellt wurden.7

Lesen Sie hier, ob eine Umstellung (aus unbekannten Gründen) von Apixaban auf Rivaroxaban oder vice versa einen Vorteil für Ihre VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎-Patient:innen bringen könnte.

Neu seit Januar 2024 · Lesedauer ca. 4 Min

Im Infocenter NOAK 360° finden Sie noch mehr informative und wissenschaftlich fundierte Artikel. Schauen Sie gleich rein!

VHF♦︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎︎: nicht-valvuläres Vorhofflimmern
*  Limitationen: • Beobachtungsstudien zeigen nur Assoziationen zwischen Variablen, keine Kausalität. Ein Studienbias durch unbekannte oder nicht untersuchte Faktoren kann nicht ausgeschlossen werden. • Die Definitionen der Endpunkte unterscheiden sich teilweise von denen der RCTs und sind mittels ICD-9 und/oder ICD-10 erhoben. • Wie bei jeder Versicherungsdatenbank besteht die Möglichkeit von Kodierungsfehlern und fehlenden Daten. • Ein(e) Adjustierung/Matching ist nur für die bekannten demografischen und klinischen Patient:innencharakteristika möglich; für potenzielle nicht beobachtbare Störgrößen kann nicht adjustiert werden. • Die Ergebnisse treffen unter Umständen nur auf die in der jeweiligen Datenbank erfasste Population zu. • Bestimmte spezifische Patient:innenmerkmale wie z. B. Laborparameter (z. B. GFR) sind nicht verfügbar. • Der Vergleich der NOACs ermöglicht nur die Generierung von Hypothesen. Diese Ergebnisse müssen von randomisierten kontrollierten Interventionsstudien bestätigt werden. • Wie in anderen Kohorten- und Langzeitstudien zu Gerinnungshemmern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen brach ein erheblicher Anteil der Patient:innen die Behandlung ab. Trotzdem stimmten die Ergebnisse der Sensitivitätsanalyse unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Eingangsparameter sowie einer begrenzten Nachbeobachtung auf ein Jahr nach Beginn der Gerinnungshemmung mit denen der Primäranalyse konsistent überein. • Studiendaten erlauben keine Analyse nach pharmakologischen Auswirkungen der Plasmakonzentrationen oder der Bioverfügbarkeit. • Die eingeschlossenen Proband:innen sind Medicare-Leistungsempfänger:innen in den USA. Die Ergebnisse können nicht verallgemeinert werden.

 Limitationen: • Beobachtungsstudien zeigen nur Assoziationen zwischen Variablen, keine Kausalität. Ein Studienbias durch unbekannte oder nicht untersuchte Faktoren kann nicht ausgeschlossen werden. Trotz der Anwendung von Methoden zur Adjustierung/Matching können weiterhin falsche Assoziationen entstehen. • Die Behandlungszuordnung erfolgte auf Grundlage von Apothekenabrechnungen, die tatsächliche Medikamenteneinnahme ist unbekannt. • Die Gründe für die Umstellung der Behandlung sind unbekannt. • Die Dosisreduktionskriterien wurden nicht evaluiert (Serumkreatinin/Kreatinin-Clearance- und Körpergewichtsdaten waren im Datensatz nicht verfügbar) und die Auswirkungen der Medikamentendosierung auf die Ergebnisse wurden nicht untersucht.

Referenzen

  1. Segal JB et al. Prevention of thromboembolism in atrial fibrillation. A meta-analysis of trials of anticoagulants and antiplatelet drugs. J Gen Intern Med 2000; 15(1):56–67.
  2. Steinberg BA et al. Management of Major Bleeding in Patients With Atrial Fibrillation Treated With Non-Vitamin K Antagonist Oral Anticoagulants Compared With Warfarin in Clinical Practice (from Phase II of the Outcomes Registry for Better Informed Treatment of Atrial Fibrillation ORBIT-AF II). Am J Cardiol 2017; 119(10):1590–5.
  3. Desai JC et al. Incidence and Clinical Presentation of Gastrointestinal Bleeding in Atrial Fibrillation Patients Taking Direct Oral Anticoagulants. Am J Gastroenterol Suppl 2016; 3(1):13–21.
  4. Granger CB et al. Apixaban versus warfarin in patients with atrial fibrillation. N Engl J Med 2011; 365(11):981–92.
  5. Ray WA et al. Association of Rivaroxaban vs Apixaban With Major Ischemic or Hemorrhagic Events in Patients With Atrial Fibrillation. JAMA 2021; 326(23):2395–404.
  6. Arzneimittel-Atlas 2022 [eingesehen am 12.12.23]. Available from: URL: https://www.arzneimittel-atlas.de/arzneimittel/b01-antithrombotische-mittel/verbrauch/.
  7. Deitelzweig S et al. Clinical Impact of Switching or Continuation of Apixaban or Rivaroxaban among Patients with Non-Valvular Atrial Fibrillation. J Clin Med 2024; 13(4).