Schon seit Jahrzehnten heißt es Antioxidantien schützen die Zellen und halten den Alterungsprozess auf, doch damalige Studien konnten nicht von anderen Forschergruppen reproduziert werden und niemand konnte sich den Mechanismus genau erklären. Dennoch fanden antioxidative Substanzen nicht zuletzt als antiinflammatorische Mittel beispielsweise gegen Psoriasis Integration in den medizinischen Markt.
Jetzt ist es dem Team um David Sinclaire, Molekularbiologe an der Harvard Medical School in Boston, gelungen, die Biochemie hinter den Antioxidantien aufzudecken. Das Resveratrol bindet an Sirtuin-1 (SIRT1), ein Protein, welches in Säugetierzellen die Mitochondrien gegen schädliche Einflüsse des Alterns rüstet. Durch die Bindung erfolgt eine Konformationsänderung und die Aktivität von SIRT1 wird gesteigert, in Tiermodellen wurde die Lebensspanne unter Resveratrol signifikant verlängert. Zusätzlich schütze es die Tiere auch vor schädlichen Prozessen bei Adipositas.
Es wird natürlich schon längst an potenteren Mittelchen geforscht. Nun, da der Wirkmechanismus aufgeklärt ist, wird es kann man sicher bald mit neuen Substanzen rechnen. Werden wir vielleicht bald das Altern hinauszögern?
Liebe Kollegen,
bereits im Studium wurde ich zum Anlaufpunkt für medizinische Fragen von Familie, Freunden und Bekannten. Seitdem ich Arzt bin, hat sich die private Konsultierung natürlich noch weiter ausgebaut, womit ich auch kein Problem habe. Gerne gebe ich einen medizinischen Rat und versuche Fragen zu beantworten, die vielleicht nach einem Arztbesuch noch offen geblieben sind. Nun habe ich seit wenigen Monaten eine eigene Hausarztpraxis. Letztens vergaß mein Schwiegervater sich rechtzeitig ein Rezept für seine Medikamente zu holen und besuchte mich in meiner Praxis um das Rezept kurzfristig von mir zu erhalten.
Natürlich habe ich ihn ganz normal als Patienten aufnehmen lassen und sein Rezept ausgestellt. Am Wochenende kam nun der Gedanke auf, dass ich doch die weitere hausärztliche Betreuung übernehmen könnte. Ich habe mich seither noch nicht dazu geäußert, da ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich Familie und Freunde ärztlich betreuen möchte... Wie halten Sie es mit der Behandlung von Familienangehörigen? Hätten Sie auch bedenken oder halten Sie ein familiäres Vertrauensverhältnis sogar für hilfreich im Bezug auf die Compliance und die Überwachung des Patienten?
Ich wäre sehr dankbar für Hinweise und Erfahrungen diesbezüglich!
In Berlin legte die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf zum Beruf des Notfallsanitäters vor. Doch schon bei der öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses im Bundestag wurden die unterschiedlichen Bewertungen der Fachkundigen deutlich. Die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter soll sich elementar von der bisherigen Ausbildung zum Rettungsassistenten unterscheiden. Dabei soll die Ausbildungsdauer von zwei auf drei Jahre verlängert und somit Voraussetzungen geschaffen werden, dem Notfallsanitäter mehr Befugnisse einzuräumen als dem bisherigen Rettungsassistenten. Ziel dieser Überlegungen ist, die notfallmedizinische Versorgung erheblich zu verbessern.
Die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften Notärzte Deutschland (BAND) und die Bundesärztekammer sprechen sich vor allem gegen eine Erweiterung der Befugnisse aus. So sei es trotz einer verlängerten Ausbildungszeit den Patienten gegenüber nicht zu verantworten, dass invasive Maßnahmen und weitere ärztliche Aufgaben delegiert werden.
Auch die Annahme einer deutlichen Überforderung der Notfallassistenten und somit sogar eine Verschlechterung der notfallmedizinischen Versorgung werden geäußert. Im Gegensatz dazu sieht der Berufsverband für Rettungsdienste in dem Entwurf die Legitimation der Ausführung ärztlicher Maßnahmen, die schon seit langem vom Rettungsdienst übernommen werden.
Wie beurteilen Sie den neuen Gesetzesentwurf? Ist es sinnvoll die Aufgaben der Notfallsanitäter zu erweitern, um die notfallmedizinische Versorgung zu verbessern oder werden hier schlicht und einfach Kompetenzen überschritten?
Hallo, ich habe einen 25-jährigen Patienten mit einer ausgeprägten, jedoch asymptomatischen Bradykardie. Ich habe bereits ein Ruhe-EKG geschrieben und daraufhin ein Belastungs-EKG durchgeführt, welche jedoch (bis auf die Bradykardie eben) unauffällig waren. Um das Ausmaß der Bradykardie einzuschätzen, wollte ich als nächstes ein 24h-EKG anordnen. Nachdem ich den Patienten vor einem Monat über die Wichtigkeit einer ganztägigen Messung aufgeklärt habe, habe ich ihn jedoch nicht mehr in der Sprechstunde gesehen. Natürlich kann man einen Patienten zu keiner Untersuchung zwingen, aber ich erachte das 24h-EKG als sehr sinnvolle Maßnahme innerhalb der Diagnostik. Wie würden Sie in diesem Falle vorgehen? Lässt man den Patienten anrufen und fragt nach, wann ein Termin gemacht werden kann? Oder hält man sich hiermit eher zurück und beruhigt sein Gewissen damit, dass man den jungen Mann vollständig aufgeklärt hat und er sich wahrscheinlich gegen eine weiter Diagnostik entschieden hat?
Liebe Kollegen,
kennen Sie eine gut verträgliche Maßnahme Eisen zu substituieren? Ich habe eine 21-jährige Patientin, die eine ausgeprägte Eisenmangelanämie aufweist. Die Einnahme von Eisenpräparaten bringt oftmals Symptome wie Übelkeit und Verstopfung mit sich. Meine Patientin bekam ein Eisenpräparat in Form von Tabletten. Nach wenigen Tagen stellte sie sich erneut vor und berichtete über abendliche Bauchkrämpfe und starken Durchfall. Mit Weglassen der Eisentablette traten diese Symptome nicht mehr auf. Ein zweiter Versuch mit einem Eisensaft musste auch bei gleicher Symptomatik abgebrochen werden, da ich einen so immensen andauernden Flüssigkeits- und Elektrolytverlust nicht verantworten möchte...
Im Anschluss erstellte ich mit der Patientin einen umfangreichen Ernährungsplan, um eine natürliche Eisenzufuhr zu sichern. Seitdem haben sich jedoch auch die Blutwerte nicht erheblich verbessert. Eine Resorptionsstörung konnte ausgeschlossen werden. Haben Sie Erfahrungen gemacht mit verschiedenen Eisenpräparaten oder kennen Sie eine gut verträgliche Möglichkeit zur Eisensubstitution?
Immer mehr Ärzte und vor allem die jungen Generationen beklagen die derzeitigen Arbeitsbedingungen im Hinblick auf Familienfreundlichkeit, Sicherheit des Arbeitsplatzes und private Planungsmöglichkeit. Trotz der Unzufriedenheit werden Wünsche und Vorstellungen gegenüber dem Arbeitgeber eher selten thematisiert aus Angst missverstanden zu werden oder sogar die Missgunst der Kollegen auf sich zu ziehen. Beispiele zeigen jedoch, dass es sich lohnen kann im Gespräch auch nach unkonventionellen Lösungen zu fahnden...
Beispiele individueller Arbeitszeitmodelle gibt es einige. So hat sich zum Beispiel eine Fachärztin der Gynäkologie und dreifache Mutter mit ihrem Arbeitgeber auf monatlich 40 Arbeitsstunden und zusätzlich 128 Stunden im Bereitschaftsdienst geeinigt. Sie arbeitet somit an sieben Tagen mit einer 24-Stunden-Schicht, sodass sie sich an den restlichen Tagen um ihre Familie kümmern kann. Gerade Kollegen, die nicht so gerne im Nachtdienst arbeiten seien ihr sehr dankbar für die Übernahme dieser Dienste.
Können Sie sich ein ähnliches individuelles Arbeitszeitmodell für sich vorstellen oder haben Sie vielleicht schon eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Liebe Kollegen,
wieder hat es eine neuartige Multimedia-Anwendung in den OP-Bereich geschafft. Dieses Mal sollen speziell die HNO-Ärzte von der Entwicklung profitieren. Ein multimediales Tumorboard wurde von den Ärzten der Universitätsklinik Leipzig in Zusammenarbeit mit Informatikern am ICCAS entwickelt. Dieses Tumorboard soll unterstützend im Bereich der operativen Behandlung von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich Verwendung finden. Diese sogenannte Treatment Planning Unit (TPU) bietet eine Plattform zur Darstellung aller verfügbaren Patientendaten sowie einer dreidimensionalen Ansicht, welche aus CT-Aufnahmen generiert wird. Der Patient soll hierbei vor allem von der fächerübergreifenden Therapieentscheidung sowie von einer besseren OP-Planung profitieren.
Haben Sie schon von dem neuen Tumorboard gelesen? Wird sich Ihrer Meinung nach wirklich ein Benefit für den Patienten ergeben oder steht hiermit nur eine weitere Zusatzleistung in den Startlöchern, um einen finanziellen Profit zu erzielen?
Immer mehr Ärzte und vor allem die jungen Generationen beklagen die derzeitigen Arbeitsbedingungen im Hinblick auf Familienfreundlichkeit, Sicherheit des Arbeitsplatzes und private Planungsmöglichkeit. Trotz der Unzufriedenheit werden Wünsche und Vorstellungen gegenüber dem Arbeitgeber eher selten thematisiert aus Angst missverstanden zu werden oder sogar die Missgunst der Kollegen auf sich zu ziehen. Beispiele zeigen jedoch, dass es sich lohnen kann im Gespräch auch nach unkonventionellen Lösungen zu fahnden...
Beispiele individueller Arbeitszeitmodelle gibt es einige. So hat sich zum Beispiel eine Fachärztin der Gynäkologie und dreifache Mutter mit ihrem Arbeitgeber auf monatlich 40 Arbeitsstunden und zusätzlich 128 Stunden im Bereitschaftsdienst geeinigt. Sie arbeitet somit an sieben Tagen mit einer 24-Stunden-Schicht, sodass sie sich an den restlichen Tagen um ihre Familie kümmern kann. Gerade Kollegen, die nicht so gerne im Nachtdienst arbeiten seien ihr sehr dankbar für die Übernahme dieser Dienste.
Können Sie sich ein ähnliches individuelles Arbeitszeitmodell für sich vorstellen oder haben Sie vielleicht schon eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Ein Jahr ist er nun alt der IGeL-Monitor und die Bilanz der Kassen ist zerschmetternd. Die Grundaussage: Ärzte klären ihre Patienten schlecht auf und raten Ihnen zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) eigentlich nur aus Profitgier.
Der IGeL-Monitor dient zur Bewertung dieser zusätzlichen Leistungen.
http://www.igel-monitor.de/IGeL_A_Z.php
Dabei gibt es grundlegend drei Nutzenbewertungskategorien: "tendenziell positiv", "tendenziell negativ" und "unklar". Wenn sich aber die Kassenvereinigung schon so weit aus dem Fenster lehnt und eine IGeL-Leistung als "tendenziell positiv" bezeichnet, müsste sie diese Leistung dann nicht logischerweise übernehmen? Da beißt sich die Katze in den Schwanz…
Grundlegend also die Frage: Fühlen Sie sich von den Kassen ertappt? Oder ist es eher so, dass sie sich – um Vorsorge bemüht – durch diese Kritik in ein völlig falsches Licht gerückt fühlen?
Mehr Links zum Thema:
http://news.doccheck.com/de/article/209384-igel-gegen-medizinischen-ausverkauf/?cide=dce105800
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/bilanz-igel-monitor-kassen-halten-viele-igel-leistungen-fuer-nutzlos-a-889988.html
Liebe Kollegen,
ich habe vor einem Jahr meine Assistenzarztstelle in der Chirurgie angetreten und betreue derzeit meinen ersten Famulanten... Es ist noch nicht lange her, dass ich selbst als Student im Krankenhaus gearbeitet habe und weiß daher noch sehr genau, welche Erwartungen und Wünsche ich an Praktika gestellt habe und welche Aufgaben ich als hilfreich empfand. Ich habe es damals sehr geschätzt, wenn mir mein betreuender Arzt Aufträge für den Tag gegeben hat, ich aber trotzdem den Freiraum hatte den Tagesablauf selbst zu strukturieren und selbständig zu arbeiten. Zuerst begleitete ich meinen Famulanten bei seinen ersten Tätigkeiten, um seinen Wissensstand und seine Fähigkeiten auszuloten, um ihm passende Aufgaben zu geben. Nun hatte ich ihm auch Nahttechniken üben lassen und heute erstmalig unter meiner Aufsicht eine kleine Platzwunde versorgen lassen. Über den klinikinternen Buschfunk kam die Nachricht natürlich auch bei meinem Chef an, der daraufhin in der Nachmittagsbesprechung einen kleinen allgemeinen Vortrag zu Verantwortung und "Studentenaufgaben" hielt. Natürlich war ich in erster Linie angesprochen, da ich den derzeit einzigen Famulanten betreue... Nun bin ich verunsichert, wie ich mit dieser kleinen Belehrung umgehen soll. Wie viel Freiraum geben Sie den Studenten? Übernehmen Sie gerne die Verantwortung für die Tätigkeiten Ihres Famulanten oder ist Ihnen unwohl dabei und Sie reduzieren die Aufgaben auf Blutentnahmen und Aktendurchsicht?
Stress macht krank. Da sind wir Mediziner uns einig. Deswegen raten wir unseren Patienten nicht nur gerne zum Rauchstopp und gesunder Ernährung, sondern doch bitte auch den Stress zu reduzieren. Mit der Vorbildwirkung ist es dabei so eine Sache: Da mag es Weißkittel geben, die selbst gerne zum Klimmstängel greifen und andere die sich liebend gerne der Fast-Food-Kost hingeben.
Doch was die Stressbelastung angeht, muss sich fast jeder Klinikarzt einen Saulus nennen. Wochenarbeitszeiten, die gerne die 60 Stunden-Marke kacken, dazu noch Nachtschichten und Wochenenddienste. Wer dabei sein Yin beim Yang behält, muss schon ein Entspannungskünstler sein.
Nun haben sich gerade der Verband kommunaler Arbeitgeber und die Ärztegewerkschaft Marburger Bund auf Gehaltssteigerungen und Verbesserungen der Arbeitszeitgestaltung geeinigt. Die Gehälter der Klinikärzte steigen demnach rückwirkend zum 1. Januar 2013 um 2,6 Prozent. Im kommenden Jahr wird es einen Aufschlag von weiteren zwei Prozent geben.
Ein weiterer angepriesener Erfolg sei die Verringerung der mittleren wöchentlichen Arbeitszeit von 60 auf 58 Stunden. Doch sehen Sie daran wirklich eine Entlastung? Haben Sie vielleicht schon aufgrund des stressigen Alltags dem Klinikleben den Rücken zugekehrt, oder gehören Sie zu den Stressbewältigungswundern?
LINK: http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/aerztliche_verguetung/article/834923/erfolg-klinikaerzte-gehalt-weniger-arbeitszeit.html?sh=1&h;=-1654393645
In der Ärztezeitung habe ich gerade einen Bericht über Jodmangel bei Kindern gelesen. Ehrlich gesagt überrascht mich diese Meldung, da die propagierte Meinung in unserer jodsubstituierten Gesellschaft eher in Richtung Überfluss an Jod tendiert. Ich habe bislang bei Nachfrage dazu geraten, nicht ausschließlich Jodsalz zu verwenden, da die Lebensmittelindustrie dieses schon in ausreichendem Maße verwendet. Da habe ich meine Patienten wohl fehlinformiert…
Ich frage mich nun ob das Gießkannenprinzip für die Jodversorgung die richtige Methode ist. Was halten sie beispielsweise davon einmal jährlich die Jodausscheidung im Urin zu messen und dann gegebenenfalls gezielt dosiert zu substituieren?
Werte Kolleg/innen,
ich habe vor wenigen Wochen bei einer asymptomatischen Patientinnen eine Mammasonografie durchgeführt und dabei einen unklaren Befund erhoben, der am ehesten wie eine intraduktale Vegetation erscheint. Habe die Patientin dann zur Mammografie überwiesen (mit dem Hintergedanken Ausschluss DCIS/Mikrokalk), welche unauffällig war. Die Pt. wird in ca 4 Monaten noch Mal zum Kontroll-Ultraschall kommen.
Ich bin mir unsicher, ob die Vorgehensweise richtig war. Hätte ich sie besser direkt zur VSB geschickt mit dem Ziel der Komplettentfernung? war die MG überflüssig? Reicht die unauffällige MG aus, um noch 4 Monate ins Land ziehen zu lassen?
Würde mich über hilfreiche Kommentare freuen!
Es geistert derzeit durch die Presse und alle Workaholics bekommen weiche Knie: Schlafmangel soll im späteren Leben eine Herzinsuffizienz begünstigen. Norwegische Kollegen führten eine Studie durch, die Hinweise darauf zeigt:
http://eurheartj.oxfordjournals.org/content/early/2013/02/28/eurheartj.eht019.abstract
Wie exakt nur der Schlafmangel für das höhere Risiko zu veranschlagen ist, bleibt zu klären. Confounder wie ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel in der zu Schlafmangel neigenden Kohorte sind keine vernachlässigbaren Faktoren. Interessant wären diese Ergebnisse aber auch für unsere Zunft. Denn stellt sich heraus, dass unter Ausschluss möglicher Confounder ein erhöhtes Risiko bleibt, sollten sich viele ärztliche Kollegen und auch Arbeitgeber über ihren Job Gedanken machen. 24h-Dienste, Rufbereitschaften, ständig wechselnde Schichten. Es könnte eine große Debatte losgetreten werden; denn dass die Arbeitszeiten und Diensten in deutschen Kliniken zu Schlafmangel führen, dürfte auch ohne Multicenter-Studie einleuchten.
Wie sind Ihre Einschätzungen zum Thema? Würden Sie Ihren Schlaf als ausreichend und erholsam beschreiben? Fürchten Sie negative Folgen dessen?
Liebes Kollegium,
jedes Mal, wenn ich hier in der Großstadt auf der Straße einen medizinischen Notfall mitbekomme, sehe oder davon höre stelle ich mir folgende Frage: Was können wir als Ärzte in Ersthelfersituationen falsch machen und was davon kann uns angelastet werden?
Konkretisiert: Wenn Laien zu einem Notfall kommen und helfen, sind sie aus dem Schneider. Wenn sie in guter Absicht gehandelt haben, kann im Extremfall der/die Betroffene sogar an den Handlungen bzw. deren Folgen versterben. Man lernt überall: unterlassene Hilfeleistung ist das Schlimme, sobald man hilft kann man nichts falsch machen.
Ich frage mich: gilt das auch für uns? Beispiel: Patient bricht zusammen. Arzt (Dermatologe) als Ersthelfer ist unmittelbarer Zeuge. Eilt zum Patienten, stellt Bewusstlosigkeit fest, Notruf wird abgesetzt. Der Arzt kontrolliert Atmung und kann im Eifer des Gefechtes keine feststellen, Puls ist ebenfalls nicht zu tasten und beginnt mit kardiopulmonaler Reanimation. Kurz darauf stellt sich heraus, dass der Patient nicht kardiogen synkopiert ist. Während der CPR sind allerdings mehrere Rippen gebrochen und der Patient hat einen Pneu erlitten sowie daraus resultierende Drainageneinlage, die sich infiziert etc.
Ist der Arzt dafür zu belangen? Weil er evtl. nicht eingehend genug nach einer Atmung und einem Kreislauf gesucht hat? Auch in anderen Fällen (z.B. Querschnitt nachdem ein Ersthelferarzt (Pädiater) ein Verkehrsunfallopfer aus dem Auto gezogen hat): für was haften wir in Notsituationen, bzw. wofür sind wir nicht haftbar zu machen?
Hallo zusammen!
Ich berichte heute über eine 31-jährige Patientin, die angibt, seit ungefähr einem Jahr in unregelmäßigen Abständen ein "komisches Gefühl" im Herzbereich zu haben. "Wie ein Wirbel" beschreibt die Patientin die Symptome. Kein Schmerz, keine sonstigen Beschwerden dabei. Es trete ca. 2-3x/Monat auf und dauere jeweils ein paar Sekunden. Die Patientin ist darüber hinaus gesund, keine bekannten Leiden/Erkrankungen. Ruhe-EKG ist bis dato immer unauffällig gewesen, Langzeit-EKG ebenfalls. Sind die Symptome mit supraventrikulären Extrasystolen zu erklären, oder muss man schon eher an Tachykardien denken? Wie kann man ein EKG erhalten, das im Symptomfall aufgezeichnet wird? (Ich kenne implantierbare Eventrekorder, aber das würde ich so einer jungen Patientin ungerne in Aussicht stellen wollen).
Termin beim kardiologischen Kollegen ist bereits veranlasst, ist aber erst in 2 Monaten.
Haben Sie Ideen?
Viele Grüße.
Liebes Kollegium,
ich behandle derzeit eine Patientin, die aufgrund einer akuten Kiefervereiterung (mit notwendiger Kiefersanierung) auf Tramadol angewiesen ist. Die Patientin leidet zusätzlich noch unter ausgeprägten Depressionen, die ich gerne mit einem Antidepressivum behandeln würde. Nur welches kommt in Kombination mit Tramadol überhaupt in Frage? MAO-Hemmer schließe ich grundlegend aus, ich möchte ja kein Serotoninsyndrom bei meiner Patientin auslösen. Hat von Ihnen vielleicht jemand schon Erfahrungen mit solch einer Kombinationstherapie gemacht?
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat beim Kongress für Jugendmedizin in Weimar kritisiert, dass osteopathische Behandlungen mittlerweile von manchen Kassen übernommen werden.
BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann sprach dabei von einem "Marketinginstrument" und bezeichnete die Osteopathie als "hanebüchenen Unsinn". Ich hatte gerade mit Freuden festgestellt, dass Osteopathie als solche langsam die nötige und ihr zustehende Akzeptanz findet und dann liest man von solchen Meldungen. Wie sieht denn die Haltung hier aus? Sollten osteopathische Behandlungen Ihrer Meinung nach von den Kassen übernommen werden oder halten Sie das wie Herr Hartmann eher für herausgeworfenes Geld?
Im Lancet Respiratory Medicine wurde gerade eine Studie veröffentlicht, die sich für die Kombinationstherapie bei Asthmapatienten ausspricht. Kombiniert werden sollen ein ß2-Mimetikum (z.B. Formoterol oder Salmeterol) und ein Kortikoid (z.B. Beclometason). Inhaliert wird dann nur mit einem Inhalator nach dem SMART-Prizinp ("Single Inhaler for Maintenance and Reliever Therapie). Laut Studie kann so das Risiko für schwere Asthmaanfälle gesenkt werden. Allerdings belaste ich den Patienten auch mit einem zusätzlichen Medikament in der Dauertherapie. Außerdem spielt hier die Compliance eine wichtige Rolle. Macht nämlich der Patient nicht mit, dann war es das schnell mit der "smarten Therapie". Liebe Kollegen, nutzen Sie bereits diese Kombinationstherapie? Was ist ihre Erfahrung damit: Kann die Anfallsrate damit tatsächlich gesenkt werden?
Eine Patientin (55 Jahre) erfragte gerade bei mir alternative Methoden um den Helicobacter pylori loszuwerden. Die Mutter der Patientin verstarb vor einigen Jahren an einem Magenkarzinom und die Patientin leidet nun seit einigen Monaten unter Refluxbeschwerden. Außerdem war der Test auf Helicobacter positiv. Sie macht sich nun verständlicherweise Sorgen und würde gerne etwas dagegen unternehmen. Sie würde es aber gerne mit einer "sanften" Methode probieren.
Hat jemand Erfahrung auf diesem Gebiet, bzw. kann mir jemand Literatur zu diesem Thema zukommen lassen?