Liebe Kollegen, eine Bekannte von mir, die in Spanien ihr Medizinstudium abgeschlossen hat, möchte langfristig in Deutschland arbeiten. Sie fängt jetzt dort mit ihrer Facharztausbildung an und möchte diese hier fortsetzen. Wissen Sie, ob die Anerkennung der spanischen Approbation ohne Probleme abläuft? Müsste sie einen Deutschtest ablegen oder reicht ein Nachweis (sie war nämlich auf einer deutschen Schule in Spanien). Über Infos, Tipps und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.
Seit November bin ich in Elternzeit meines dritten Kindes. Mein Sohn ist nun 6 Wochen alt und bei der kürzlich durchgeführten U3 wurde uns von unserem Pädiater zur Rotavirenimpfung (Schluckimpfung) zwischen der 6. und 12. Woche geraten. Normalerweise plädiere ich sehr für die gängigen Impfungen, jedoch hinterfrage ich auch ihren Nutzen. Da es die Impfung gegen Rotaviren bei meinen älteren Kindern noch nicht gab und sie (derzeit) auch noch nicht unter den Empfehlungen der STIKO zu finden ist, würde mich interessieren, was andere Pädiater von der Impfung halten.
Gegen welche Stämme des Rotavirus wird überhaupt geimpft und wie viel Prozent der Erkrankungen macht das aus?
Eine Erkrankung ist zwar häufig aufgrund einer Dehydrierung mit einem Krankenhausbesuch verbunden, jedoch verursachen Rotaviren soweit ich weiß keine Langzeitschäden. Daher frage ich mich, ob der Nutzen dieser Impfung wirklich im Verhältnis zu möglichen Impfschäden (ich habe z.B. von einer Häufung von impfassoziierten Invaginationen gelesen) steht?
Ich bin dankbar für Ihre Antworten und hoffe, dass Sie mir bei meiner Entscheidung helfen können.
Liebe Kollegen,
Sie kennen das bestimmt auch aus Ihren Umfeld: Freunde oder Familienangehörige kommen auf Sie zu und möchten zu diesem oder jenem Wehwehchen Ihren Rat wissen. Meist finde ich das ja nicht so schlimm, aber sobald man mal eine Sache nicht medizinisch erklären kann, ist man ein schlechterer Arzt.
Am meisten nerven mich Frage zu Ernährung und Heilmitteln, da ich mich zugegebenerweise nicht so gut damit auskenne, aber einige Wirkungen auch bezweifle.
Meine Top 3:
„Habe ich einen Magnesium-Mangel, wenn unter meinen Nägeln weiße Flecken entstehen?“
„Ich habe so einen niedrigen Blutdruck, weil ich viel Knoblauch esse.“ (wie bitte?!?)
„Was soll ich meinen Kindern zu essen geben, damit sie größer werden?“
Ach ich musste noch einen 4. Platz hinzufügen:
„Was bedeutet es, wenn man meine Fingernägel sehr schnell wachsen?“
Mit welchen lustigen oder nervigen Mythen werden Sie so im Alltag konfrontiert? Vielleicht bekommen wir eine lustige Sammlung hier zusammen!
Liebe Kollegen,
wahrscheinlich haben einige von Ihnen schon von den Ereignissen in der Anatomie der Universität zu Köln gehört. Es ist wirklich schockierend und auch traurig, wie dort mit den Leichen der Körperspenden umgegangen wurde, die sich bereiterklärten zu wissenschaftlichen Zwecken dort seziert zu werden.
Wenn ich an unseren Präparierkurs denke, kann ich mich sehr gut daran erinnern, dass sehr viel Wert auf die respektvolle Behandlung der Leichen und Leichenteile gelegt wurde. Die Studenten waren nach der fertigen Präparation auch z.T. für die Beisetzung der Leichen zuständig und organisierten diese mit. Ich denke zwar nicht, dass die Ereignisse in Köln die Regel sind, aber dennoch würde es mich interessieren, wie es an anderen Unis zuging. Hatten Sie jemals das Gefühl, dass schlampig gearbeitet wurde oder die Leichen nicht respektvoll genug behandelt wurden? Würden Sie selber Körperspender werden?
Ich habe mich neulich von einer Patientin aufklären lassen müssen... Nach der Frage, ob sie Medikamente einnehme, antwortete sie:"Nur so ein Mittelchen zum Abnehmen." Es handelt sich dabei um Alli (Wirkstoff Orlistat – ein Lipasehemmer), das sie sich wohl regelmäßig in der Apotheke kauft. Ich kenne zwar das Präparat, mir war aber bislang nicht bewusst, dass dieses Medikament sogar rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist. Im Zusammenhang mit den berichteten Nebenwirkungen und dem Missbrauchspotenzials empfinde ich das als grob fahrlässig. Hat irgendwer Sie bereits Erfahrungen mit diesem Medikament gemacht? Sind Ihnen möglicherweise schon Missbrauchsfälle untergekommen?
Gerade habe ich mal wieder einen Artikel über Osteopathie gelesen: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/osteopathie-heilen-mit-den-haenden-auf-krankenschein-a-865687.html
Eine Thematik, die mich immer einmal wieder beschäftigt, da ich häufig von Patienten mit Rückenbeschwerden (oder anderen Wehwehchen) nach meiner Meinung über diese alternative Methodik gefragt werde. Leider ist die Bezeichnung Heilpraktiker oder eben Osteopath zu wenig geschützt.
Man kann sich ja bereits nach einer einzigen Prüfung mit der Bezeichnung "Heilpraktiker" schmücken. Dementsprechend findet man auch viele eher minder Qualifizierte unter ihnen. Ich finde das sehr schade, da gerade der Bereich der Osteopathie so viel Potenzial hat. Gerne würde ich meine Patienten zu gut ausgebildeten und patenten Heilpraktikern/Osteopathen schicken. Leider fehlen mir dazu die Adressen…
Gibt es eigentlich so etwas wie ein Osteopathenverzeichnis oder eine Seite, wo Osteopathen bewertet werden können (ähnlich wie jameda)? Oder können Sie vielleicht direkt jemanden im Bereich Berlin/Brandenburg empfehlen?
Ich habe neulich eine Fernsehsendung über ein kleines amerikanisches Mädchen gesehen, das an Leukämie erkrankt war. Nach Angaben der Ärzte war ihr Krebs austherapiert und die Aussichten dementsprechend schlecht.
Das Mädchen wurde daraufhin mit einer vollkommen neuen Therapie behandelt. Da diese in der Sendung etwas spärlich beschrieben wurde, habe ich noch einmal etwas recherchiert: Bei dieser Methode werden T-Zellen aus dem Patienten entnommen und diese dann genetisch so umprogrammiert, dass die zu Serienkillern werden. Dazu wird ein Retrovirus genutzt, das DNA in die T-Zellen einschleust. Diese kodiert für ein Protein, das dann von den T-Zellen präsentiert wird. Die entstandenen Zellen werden dann als CART-Zellen(chimäre Antigen-Rezeptor-T-Zellen) und sind in der Lage B-Zellen anzugreifen. Ich bin begeistert und erschrocken zugleich, zu was wir mittlerweile in der Lage sind. Die Therapie hat bei dem Mädchen übrigens scheinbar funktioniert. Allerdings wurde durch sie auch ein regelrechter Zytokinsturm hervorgerufen.
Was meinen Sie liebe Kollegen: Ist das die Therapie der Zukunft? Könnte es sein, dass wir irgendwann einen Punkt erreichen, an dem Krebs aufgrund der guten Therapiemöglichkeiten kein großes Thema mehr sein wird?
Quelle: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/experimentelle-immuntherapie-bei-leukaemie-aerzte-retten-emilys-leben-a-871892.html
Das neue Patientenrecht, welches vom Bundeskabinett verabschiedet worden ist und nun mit Beginn des neuen Jahres in Kraft treten soll, beinhaltet ein paar Veränderungen. Dass Ärzte bei schweren Behandlungsfehlern im Sinne der Beweislastumkehr ihre Unschuld beweisen müssen, ist ja nichts neues und auch korrekt. Wird die Gesetzeslage nun jedoch immer weiter verschärft, enden wir dann nicht bald wie in Amerika, dass man sich nicht mehr trauen darf, ein gewisses Risiko einzugehen?
Ärzte wurden zuvor etwas ins schlechte Licht gerückt, es soll ja angeblich so viel gefuscht und verschwiegen werden. Sicher läuft nicht immer alles ganz glatt, jedoch wirkt es schon als würden Ärzte angeprangert, sich nicht um das Wohl ihrer Patienten zu sorgen.
Was halten sie von dem neuen Patientenrecht und meinen Sie, dass auch Niedergelassene künftig bangen müssen? Oder halten Sie es wie SPD-Gesundheitsexpertin Marlies Volkmer nur für ein Placebo?
LINK: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/neues-patientenrecht-koalition-nimmt-kampf-gegen-aerztepfusch-auf/7194136.html
Vier Millionen Patienten infizieren sich pro Jahr an nosokomialen Keimen, von denen ca. 150 000 der Infektion erliegen. Das sind erschreckende Zahlen, doch vielleicht kann man diesen bald Einhalt gebieten.
Das Team vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm arbeitet an einem Konjugatimpfstoff mit chemisch hergestellten Zuckern. Dieser Impfstoff soll v.a. älteren Menschen Wochen vor einer geplanten OP injiziert werden, um so möglichen Krankenhaus-verursachten Infektionen vorzubeugen. Denn wie wir wissen stellen besonders ältere Patienten stellen eine Risikogruppe für nosokomiale Infektionen dar.
Im Gegensatz zu den bisher biologisch aus Bakterienkulturen extrahierten Zuckern lassen sich mit der chemischen Methode die Probleme der Kultivierung umgehen und die komplexen Zucker besonders schnell und in sehr reiner Form gewinnen.
Vor allem Escherichia coli und Staphylococcen sind ja für nosokomiale Infektionen verantwortlich, der Impfstoff soll dem Körper helfen, die Bakterien zu bekämpfen, sobald sie über offene Wunden o.ä. in den Körper eindringen.
Ich halte das für einen guten und sehr wichtigen Ansatz, denn momentan stellen Krankenhausinfektionen ein schwer beherrschbares Problem dar. Denken Sie es wäre ausreichend nur ältere Patienten zu impfen oder würde es nicht mehr Sinn machen nach bestimmten Kriterien auch jüngere Patienten zu impfen?
LINK: http://www.welt.de/gesundheit/article111765686/Ein-einziger-Zucker-Impfstoff-gegen-viele-Keime.html
Liebe Kollegen,
Nachwuchs ist allseits ein wichtiger Bestandteil für das Fortbestehen der jeweilig betroffenen Sache. Auch in unserem Beruf ist es wichtig, sich um unseren Nachwuchs zu kümmern und sich mit der Lehre und der Ausbildung an den medizinischen Fakultäten zu beschäftigen.
Ein immer wieder thematisierter Punkt ist der Vergütung von PJ-Studierenden. Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat nun die Vorschläge von Marburger Bund und dem Bundesverband der Medizinstudierenden angenommen und empfiehlt die Heraufsetzung der Obergrenze der monatlichen "Entschädigung" auf 597 Euro.
Sehen Sie eine solche Maßnahme als gerechtfertigt an? Ist das gewonnen Wissen nicht auch eine Art Entlohnung? Es gibt Fakultäten wie z.B. die Berliner Charité, an denen PJ-Studierenden gar keine "Entschädigung" erhalten – ist das sinnvoll?
Wie sind Ihre Erfahrungen mit PJ-Studenten in der klinischen Praxis? Wären sie ihr Geld "wert"?
Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Jahr 2012 neigt sich dem Ende und uns interessiert es einmal, was Ihre persönlichen Highlights im medizinischen Leben 2012 waren. Die neuen GOLD-Empfehlungen, die Novellierung der Guidelines zum Thema Myokardinfarkt und Angina pectoris oder vielleicht der Beschluss das Staatsexamen umzustrukturieren? Ob Gesundheitspolitik, Forschung/Wissenschaft, Case-Reports oder anderes: was aus diesen Bereichen hat die größte Relevanz für Ihren medizinischen Alltag oder worüber haben Sie sich am meisten gefreut oder geärgert? Wir freuen uns auf Ihre Meinungen!
Hallo liebe Kollegen,
wie soeben im Ärzteblatt vermeldet ( http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52777 ), konnte eine Studie eines Neuroscience-Teams in Pittsburgh zeigen, dass eine tetraplegische Frau mittels implantierter Neurochips einen Roboterarm steuern kann.
Der Frau wurden die Chips mit den zugehörigen Pins in den motorischen Kortex implantiert (nach sorgfältigem Mapping etc.). Es erforderte offenbar viel Training und auch zum Zeitpunkt der Publikation im Lancet (nach 13 Wochen) kostete es viel Mühe, funktionierte aber dennoch, wenn auch nicht perfekt. Parallel erforschen Forscher zusätzlich, ob eine Steuerung mittels EEG-Signalen möglich wäre, was eine Operation wie o.g. unnötig machen würde und daher viele Vorteile mit sich brächte.
Wir sind etwas erschrocken, was die Technik heutzutage alles leisten kann und wenn man in die Zukunft blickt, vermag man sich fast nicht vorstellen, wo wir in 20 Jahren stehen werden. Das ist ja einerseits für die medizinische Behandlung sehr zu unterstützen. Aber weit entfernt von gruseligen Science-Fiction-Charakteren sind wir dann nicht mehr.
Es gibt sicherlich noch viele Hürden, die es zu überwinden gilt, bis diese Art der Technik massenhaft zur Anwendung kommen kann, aber der technische Fortschritt beeindruckt und erschreckt zugleich.
Vor allem in unseren westlich industrialisierten Nationen ist es, im wahrsten Sinne des Wortes, ein zunehmendes Problem: die Adipositas.
Eine australische Studie hat sich nun mit den Ernährungsgewohnheiten australischer Familien und vor allem deren Kindern auseinandergesetzt (4283 Teilnehmer).
Die Studienergebnisse zeigen, dass ein viel zu hoher Salzkonsum in allen Altersbereichen der australischen Kinder vorliegt. Dieser führt zu einer höheren Flüssigkeitszufuhr (pro g Salz 46g Flüssigkeit). Nun entsteht das eigentliche Problem: vor allem Teenager sowie Kinder sozial schwacher Familien konsumieren viel zuckerhaltige Getränke. Durch den hohen Salzkonsum und den resultierenden höheren Flüssigkeitskonsum werden bei diesen Betroffenen somit erhebliche Mengen Kalorien zusätzlich aufgenommen (lt. der Studie 17g Zucker pro g Salz).
Fazit der Studienautoren ist, dass der Salzkonsum drastisch reduziert werden muss, denn er sei ein wesentlicher Faktor in der massenhaften Entstehung und Befeuerung der Adipositas.
Wie sehen Sie diesen Ansatz? Ein zu hoher Salzkonsum ist auch in Deutschland bekannt, diese konkrete Folge ist so aber noch nicht korreliert worden. Ist das ein Ansatzpunkt um epidemiologisch gegen die Adipositas bzw. deren Entstehung vorzugehen?
LINK: Studienabstract: http://pediatrics.aappublications.org/content/early/2012/12/05/peds.2012-1628.abstract
Wertes Kollegium, es gibt regelmäßig spannende Neuigkeiten aus den aktuellen Forschungsbereichen der Medizintechnik. Ein interessantes Gerät wird derzeit in Korea erforscht: Das Venensuchgerät für Kinder (VeinViewer®). Das Gerät soll den Arzt bei der Anlage von venösen Zugängen unterstützen, in dem es mittels einer Infrarotquelle (sog. "Near-Infrared-Licht") den Verlauf der subkutanen Venen besser darstellt. In einer randomisierten Studie wurde nun das Gerät getestet und die Erfolgsquote beim ersten Stich gemessen. 111 Patienten waren eingeschlossen. Die Trefferquote lag bei der Gruppe mit VeinViewer® bei 72%, in der anderen Gruppe bei 67% - somit ohne statistische Signifikanz. Allerdings zeigte eine Subgruppenanalyse, dass bei "schwierigen Venenverhältnissen" die Trefferquote bei 58% vs. 25% lag. Laut den Autoren also ein vor allem bei schwierigen Verhältnissen effektives Gerät. Was denken Sie zu dieser Neuentwicklung? Zukunftsfähig oder Spielzeug made in Korea?
Liebe Kollegen,
ich erbitte einen kollegialen Rat zu folgendem Fall: 25-jährige Patientin, beklagt seit 10 Tagen andauernde Kopfschmerzen, unilateral links frontal bis in die Schläfe ausstrahlend, hier auch Druckdolenz.
Schmerzcharakter ist dumpf, teilweise pochend.
Sonst keine Symptome (Lakrimation, Sensibilitätsstörungen, visuelle/akustische Phänomene). Leichte Besserung durch Ibuprofen, trotzdem aber konstant vorhanden.
Dies ist die erste Episode dieser Art von Kopfschmerzen, sonst habe die Patientin bislang nur kurze Phasen leichten Spannungskopfschmerzes stressbedingt gehabt (2-3x im Jahr).
Darüber hinaus, bis auf eine leichte Hypothyreose, keine Erkrankungen bekannt.
Habe spontan in die Richtung Migräne gedacht – mir ist hier aber bislang kein so lang anhaltender Verlauf untergekommen.
Haben Sie Ideen, was man differentialdiagnostisch abklären sollte, bzw. Vorschläge wie weiter zu verfahren ist? Käme ein tumoröses Geschehen in Betracht, bzw. ist dies wahrscheinlich unter o.g. Symptomkonstellation?
Viele Grüße.
Sehr geehrte Kollegen,
ich habe kürzlich von der Behandlungsmöglichkeit der Kniegelenksarthrose mit Blutegeln gelesen. Die von den Blutegeln entleerte Salvia enthält verschiedenste Substanzen, sodass gleichzeitig die Blutgerinnung und der Entzündungsprozess durch Enzyme gehemmt werden und die Gefäße dilatieren. Das Gewebe wird gereinigt und mit "frischem" Blut versorgt. Nach 30 Minuten Saugen fällt der Blutegel dann von allein ab und der Effekt setzt sofort ein, wenn die Therapie beim Patienten anschlägt. Die Behandlung kostet circa 100 Euro und wird, wenn sie stationär durchgeführt wird, sogar von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der positive Therapie-Effekt hält ein paar Monate an und dann muss die Therapie-Sitzung wiederholt werden. Studien haben die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie gegenüber der reinen Schmerzmitteltherapie bestätigt. Unklar ist bisher jedoch der genaue Wirkmechanismus...
Haben Sie bereits diese Therapiemöglichkeit vorgeschlagen oder würden Sie es in Zukunft tun? Oder ist Ihnen die Unwissenheit über den Wirkmechanismus Grund genug von dieser Behandlung abzusehen?
Liebe Kollegen,
bei uns in der Klinik wurde letztens eine schlanke Frau mittleren Alters aufgenommen mit stechenden Schmerzen im rechten Bein. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Patientin nur noch acht Meter zu Fuß zurücklegen. Pulse der A. dorsalis pedis und A. tibialis posterior rechts waren nicht tastbar.
Die Patientin war aufgrund der genannten Symptomatik eine Woche zuvor bei ihrem Hausarzt und wurde um den Verdacht einer venösen Thrombembolie zu bestätigen zu einem nahegelegenen Radiologen geschickt. Dieser konnte jedoch keine Beinvenenthrombose dokumentieren und sandte die Patientin mit diesem negativen Befund zurück zu ihrem Hausarzt. Aufgrund der weiterhin bestehenden Symptomatik wurde sie dann zu einem Gefäßchirurgen überwiesen, der wiederum auch keine Anzeichen für eine Beinvenenthrombose oder pAVK erkannte und die Patientin in unsere Klinik verwies.
Bei vorliegendem Symptomkomplex halte ich es für beunruhigend, dass keiner der konsultierten Ärzte die Differenzialdiagnosen ausreichend überprüft hat! Es ist keine venöse Thrombembolie, eine pAVK wäre auch auch ungewöhnlich, aber warum hat niemand an eine arterielle Embolie gedacht??
Wir haben sofort eine Angiographie angeordnet, bei der sich ein kompletter Verschluss der A. poplitea rechts zeigte. Die Patientin hatte Glück, dass sich ausreichend Kollateralen gebildet hatten, sodass noch eine minimale Versorgung des Unterschenkels bestehen blieb. Ich bin erschüttert, dass diese Patientin eine Woche lang von Arzt zu Arzt geschickt und keine ausreichende Diagnostik durchgeführt wurde. Es wäre schließlich bei diesem Befund kein Wunder gewesen, wenn aufgrund der Unterversorgung dieser Patientin der Unterschenkel hätte abgenommen werden müssen!!
Haben Sie sich auch schon über nachlässige Arbeit von Kollegen ärgern müssen? Sind die niedergelassenen Kollegen eventuell überfordert oder nehmen sie sich nicht genug Zeit für die Untersuchung eines Patienten? Wie handeln Sie, wenn Ihnen ein Patient zur Abklärung überwiesen wird? Arbeiten Sie nur die Verdachtsdiagnose ab oder gehen Sie auch die Differenzialdiagnosen durch?
Liebe Kollegen,
wie jedes Jahr haben wir auch dieses Jahr wieder von neuen beunruhigenden Studienergebnissen in Bezug auf unsere Lebensmittel erfahren. Da die Advents- und Weihnachtszeit auch die Zeit zahlreicher Zusammenkünfte darstellt, an denen gerade die Mahlzeit eine zentrale Rolle spielt, möchten wir Sie fragen, inwiefern Sie in diesem Monat auf Ihre Ernährung achten?
Gibt es zu Weihnachten bei Ihnen daheim klassisch die Gans mit Knödeln und eine Fülle an Schokolade und Gebäck oder haben Sie von der traditionellen fett- und kohlenhydratreichen Küche Abstand genommen? Gibt es vielleicht sogar gute kalorienarme Weihnachtsrezepte oder darf man sich zu Weihnachten ruhig mal etwas gönnen? Gab es für Ihre Kinder einen Weihnachtskalender trotz der nachgewiesenen Ölspuren in einigen Produkten oder haben Sie sich von der Medien-Hetzerei nicht beeinflussen lassen?
Wir freuen uns auf eine rege Diskussion und wünschen allen eine schöne Weihnachtszeit!
Liebe niedergelassene Kollegen,
ich habe erst vor kurzem eine Niederlassung eröffnet und somit ist es auch die erste Adventszeit für unser Praxisteam... Ich habe mich in Anlehnung an meine Erfahrung aus der Klinikzeit für eine Weihnachtsfeier außerhalb der Praxis entschieden und zu einem Abend in einem nahegelegenen Restaurant geladen. In der Klinik war es bei uns in der Abteilung immer so gehandhabt, dass der Chef eine Getränkerunde gezahlt hat und den Rest jeder aus seiner eigenen Tasche. Ich bin mir unsicher, ob das das Richtige für so ein familiäres Praxisteam ist? Wie gestalten Sie die Weihnachtsfeier Ihrer Praxis? Würden Sie vielleicht sogar das gesamte Essen bezahlen oder haben Sie vielleicht andere Ideen, was man noch zur Weihnachtsfeier unternehmen könnte? Ich wäre über ein paar Tipps dankbar.
Apropos gibt es in Ihrer Praxis Weihnachtsboni für die Praxismitarbeiter und wie legen Sie die Höhe dieser fest?
Vielen Dank für Ihre Hilfe und weihnachtliche Grüße aus Binz!
Ich finde es sehr traurig, dass die Zahl der Neuinfizierten dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1785962/Wieder-mehr-HIV-Neuinfektionen
Aber wie kommt es zu diesem erneuten Anstieg? Meiner Meinung nach ist nicht nur die Möglichkeit einer guten antiretroviralen Therapie Grund dafür. Vor allem die Bereitschaft zu ungewöhnlichen Sexualpraktiken möchte ich hervorheben. Der Großteil der Neuinfektionen entfällt auf junge homosexuelle Männer. Gerade in dieser Szene sind in Großstädten Personen bekannt, die es darauf anlegen weitere Männer zu infizieren und eine Art Spiel daraus machen. So kann ich erst recht nicht verstehen, wer sich in den modernen Clubs noch in Darkrooms die Zeit vertreibt und neben der versprochenen Aufregung auch Opfer einer Art Körperverletzung wird! Wieso ist die Risikobereitschaft der jungen homosexuellen Männer so hoch? Fehlt Aufklärung oder ist die Generation schon überaufgeklärt, sodass die Risiken unterschätzt werden? Verschlimmern Medien-Hypes wie "Feuchtgebiete", "Shades of Grey" und ähnliche Literatur vielleicht auch diesen Zustand? Wie schätzen Sie die Ursachen für den Anstieg der Neuinfektionen ein und wie könnte entsprechend entgegengewirkt werden?