Liebe Kollegen,
ich möchte an dieser Stelle ein Problem ansprechen, von dem Patienten eines stationären Aufenthaltes häufig betroffen sind. Dabei handelt es sich um ambulante Arzttermine, die nicht wahrgenommen werden können. Meines Wissens nach liegt der Grund hierfür auf wirtschaftlicher Basis: Die Versicherungen sind nicht zuständig für die Kostenübernahme dieser Termine, solange sich der Patient in stationärer Behandlung befindet. Daher müssen lang vereinbarte Termine, die oftmals nicht im Zusammenhang mit dem Klinikaufenthalt stehen, abgesagt werden und sind nicht immer leicht zu ersetzen. Kürzlich erst betraf es einen Patienten, der bei uns in psychiatrischer Behandlung ist und deshalb einen Zahnarzttermin nicht wahrnehmen konnte. Es war eine Wurzelbehandlung geplant, der Patient gab Schmerzen an.
Dementsprechend war eine fachärztliche Vorstellung notwendig. In solchen Fällen erfolgt die Behandlung von den mit uns in Kooperation stehenden ambulanten Ärzten. Die Patienten werden dadurch aus ihrem geplanten Behandlungsablauf herausgenommen, der Aufwand ist letztendlich ein größerer.
Sehen Sie diese Situation auch als problematisch und änderungswürdig an? Wie könnte man eine Veränderung in diesem Bereich veranlassen?
Liebe Kollegen,
auf unserer Station haben wir einen Patienten nach abgelaufener Spondylodiszitis. Die Bildgebung ist derzeit nicht ganz eindeutig, aber bei erneuten lumbalen Schmerzen vermuten wir eine erneute bzw. nicht vollständig therapierte Spondylodiszitis. Bei zusätzlichen neurologischen Symptomen, würden wir gerne eine Liquorpunktion vornehmen. Spricht das Vorliegen einer Spondylodiszitis gegen die Durchführung einer Liquorpunktion oder kann man diese trotz dessen zur weiteren Diagnostik vornehmen?
Des Weiteren würde ich die Antibiose erneut beginnen. Beim letzten Mal wurde Unacid über drei Wochen gegeben. Mit dieser Antibiose würde ich wieder einsetzen und zusätzlich Vancomycin geben. Oder sollte man lieber erweitern auf Rifampicin aufgrund der Gewebegängigkeit?
Wie gefährlich ist eine Keratoconjunctivitis infectiosa und welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten? Gibt es möglichkeiten, das Infektgeschehen positiv zu beeinflussen?
Welchen Stellenwert hat die Durchführung des Belastungs-EKG´s in der kardiologischen Diagnostik und ist es heute noch indiziert? Welche aktuellen diagnostischen Maßnahmen sind zur Erkennung einer KHK heute am besten und aussagekräftigsten - auch als Präventivmaßnahme?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
haben Sie Fragen oder auch Antworten zur LIVE-Fortbildung: "Neues vom DGP-Kongress 2015" vom 28.04.2015?
Prof. Dr. Lommatzsch freut sich Sie hier begrüßen zu dürfen und auf einen regen Austausch mit Ihnen!
Liebe Kollegen,
wir haben kürzlich eine Arbeitsschutzschulung in der Klinik gehabt. Dort wurde auch nochmal sehr stark darauf hingewiesen, dass ein großer Teil an Berufsunfällen wahrscheinlich nicht gemeldet würde. Bei Nadelstichverletzungen ist die Rate an Meldungen noch relativ hoch. Doch bei kleineren Zwischenfällen, wie Blutspritzer im Gesicht oder in den Augen bei invasiven Tätigkeiten oder Patientenblut auf der Hand beim Legen eines peripheren Zugangs ohne Handschuhe werden häufig nicht gemeldet. Haben Sie bereits einen kleinen Zwischenfall erlebt, den sie nicht beim D-Arzt vorgestellt haben?
Warum verzichten viele auf eine entsprechende Meldung über einen "Berufsunfall"? Wird die Ansteckungsgefahr als zu gering eingeschätzt? Gibt es Zahlen zum Infektionsrisiko bei einfachen Blutspritzern auf Gesichtshaut, Auge oder Hand?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
haben Sie Fragen oder auch Antworten zur LIVE-Fortbildung: "Knisterrasseln – was steckt dahinter. Differentialdiagnose zu IPF und ILD" vom 16.04.2015?
Wir, Dr. Kroker und Dr. Schmidt, freuen uns Sie hier begrüßen zu dürfen und auf einen regen Austausch mit Ihnen!
Hallo,
gibt es hier zufällig einen Pleurodese-Erfahrenen? Eine Patientin (etwa 60 Jahre alt) soll aufgrund rezidiviernder Pleuraergüsse erheblichen Volumens eine Pleurodese erhalten. Derzeit liegt eine Pleuradrainage linksseitig an.
Es konnte anfangs ein Infekt mit einem Bakterium nachgewiesen werden. Nach antibiotischer Therapie nach Resistogramm konnte nun kein Keimwachstum im Pleurapunktat mehr nachgewiesen werden. Durch den langen und rezidivierenden Verlauf soll nun eine Pleurodese erfolgen. Das Grundprinzip ist verstanden. Man kann die Verklebung beispielsweise mittels Talkum oder Silbernitrat erreichen.
Welche Vor- oder Nachteile haben die verschiedenen Substanzen? Reicht es (wie bei unserer Patientin) dann über die linksseitige Drainage die Pleurodese einzuleiten oder muss man beidseitig eine Drainage legen für das Verfahren?
Ich arbeite seit sechs Monaten in einer neuen internistischen Abteilung einer Rettungsstelle in Frankfurt. Am letzten Wochenende war bei uns die Hölle los! Die Menge an Patienten konnte kaum abgearbeitet werden, da immer wieder neue Patienten dazukamen. Neben drei Notfällen und Patienten mit akuten Beschwerden hatten wir auch Patienten mit Einweisung vom Hausarzt. Die eingewiesenen Patienten kommen häufig mit einer Diagnose, die eines stationären Aufenthaltes bedürfen. Doch am letzten Wochenende hatte ich gleich zwei ältere Patienten, die mit der Diagnose "AZ-Verschlechterung" vom Hausarzt in die Rettungsstelle kamen. Die Laborwerte deuteten jeweils auf eine Exsikkose und einen Energiemangel hin. Keine akuten Beschwerden, keine akut behandlungsdürftigen Laborwerte…
Haben Sie auch schon Patienten mit entsprechend subakuten Diagnosen in die Rettungsstelle überwiesen bekommen? Was machen Sie mit diesen Patienten? Aufnehmen und am nächsten Tag wieder entlassen oder gleich wieder nach Hause schicken? Warum halten Hausärzte eine AZ-Verschlechterung diesen Ausmaßes für eine rechtfertigende Diagnose für eine Krankenhauseinweisung?
Ich schätze an meinem Kollegen seine Kompetenz, Geduld und das Einfühlungsvermögen. Patienten werden individuell behandelt und ihren Bedürfnissen wird Rechnung getragen, egal ob Kassenpatient oder Privatliquidation. Machbares ausloten, Hoffnung vermitteln und unmerklich ein Behandlungskonzept verwirklichen, trotz aller Wirrnisse eines Abrechnungssystems, das den Patienten von Facharzt-Praxis zu Facharzt-Praxis rotieren lässt, wo sich die Stunden im Wartezimmer addieren. Da ist immer die Bereitschaft hinzuhören, was den Patienten bewegt.
Wir laden alle an der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie interessierte Ärzte nach Weimar zu unserer Tagung ein.
Infos unter www.maaec-tagung.de
Wir haben seit Herbst letzten Jahres einen neuen Klinikdirektor. Mit ihm wurde auch die Durchführung eines HIV- und Hepatitis-Screenings bei allen stationär aufzunehmenden Patienten eingeführt. Die prästationären Patienten werden über die Durchführung der entsprechenden Serologie aufgeklärt und haben die Möglichkeit zuzustimmen oder abzulehnen. (Ich habe bisher noch keinen Patienten erlebt, der der Durchführung widersprochen hat.) Während des stationären Aufenthaltes können die Patienten das Ergebnis erfragen bzw. bei auffälligem Ergebnis suchen wir das Gespräch mit den Patienten. In den letzten Monaten haben wir so einige Unwissende über eine vorliegende HIV- oder auch Hepatitis-C-Infektion aufklären müssen. Das ist natürlich eine unangenehme Nachricht, doch für eine frühmögliche Behandlung sehr wichtig. Darüber hinaus konnte durch das Screening natürlich der Schutz des Personals erhöht werden, denn durch das Wissen um Infektionsquellen werden erfahrungsgemäß Hygienemaßnahmen um ein Vielfaches stärker beachtet als im Normalfall.
Mich interessiert, wie verbreitet eine entsprechende Screening-Maßnahme auf nationaler Ebene ist. Wird bei Ihnen eine HIV-/Hepatitisserologie bei Patienten abgenommen? Würden Sie selbst einer entsprechenden Testung als Patient zustimmen oder fühlten Sie sich eher gedrängt?
Liebe Kollegen,
ich bin hausärztlich tätig und habe eine Patientin, die vor etwa 5 Wochen aus dem Skiurlaub zurückgekehrt ist. Dort sei sie am letzten Tag auf ihr rechtes Knie gestürzt, welches daraufhin stark angeschwollen und mit Hämatomen übersät war. Zwei Tage nach dem Ereignis stellte sie sich in einer Rettungsstelle vor. Die orthopädische Untersuchung war natürlich aufgrund der starken Schwellung nur eingeschränkt möglich. Ihr wurde eine Mecron-Schiene für eine Woche, Kühlung, Hochlagern und Ibuprofen 600 mg 1-1-1 verordnet. Nachdem eine Woche später die Schwellung und die Schmerzen immer noch sehr stark waren, suchte sie erneut einen Arzt auf, der ein Röntgenbild vom Kniegelenk machte. Hierbei konnte keine knöcherne Beteiligung erkannt werden.
Nun sind etwa 5 Wochen um und meine Patientin wurde bei mir vorstellig. Die Schwellung ist deutlich zurückgegangen, das Bewegungsausmaß im Kniegelenk ist normal, bei Bewegung bestehen keine Schmerzen. Dennoch berichtet die Patientin von einem Schmerz bei Bestreichen sowie einen Druckschmerz der Haut lateral unterhalb der Patella. Dort fühlt sich das Gewebe außerdem ein wenig teigig an. Die Untersuchung des Knies ergibt keinen Verdacht auf Binnenschädigungen.
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Können die Beschwerden auf eine starke Prellung mit Einblutung zurückzuführen sein und ist selbstlimitierend oder sollte unbedingt ein MRT erfolgen? Was ist Ihre Verdachtsdiagnose? Wie könnte man die Beschwerden meiner Patientin am besten lindern?
Liebe Kollegen,
wir haben jetzt seit gut einem Monat das Problem, dass es Im Berlin-Brandenburger Raum kaum Rehaplätze gibt für unsere Patienten.
Gerade die Patienten nach Totalendoprothesenimplantation sind auf eine schnellstmögliche Rehamaßnahme angewiesen. Doch die nächsten freien Termine sind oftmals frühestens in vier Wochen verfügbar. Das ist natürlich für viele Patienten nicht akzeptabel. Den Unmut darüber bekommen wir als behandelnde Ärzte zu spüren. Nur leider können wir an dieser Situation nichts ändern. Die Fallzahlen bei uns haben sich nicht groß verändert und ich nehme an, in anderen Kliniken auch nicht.
Warum sind die Rehabilitationseinrichtungen dann momentan so voll? Besteht das Problem noch in anderen Regionen Deutschlands? Wie gehen Sie damit um? Ist eine Entlassung in die Häuslichkeit bis zum Reha-Termin zu umgehen?
Ich selbst bin Nichtraucher und halte es heutzutage bei den vielen Rauchverboten wie beispielsweise in der Gastronomie nur für gerechtfertigt, wenn Krankenhäuser eine weitere rauchfreie Zone sind. So sollte es jedenfalls sein! In unserem Klinikum wird seit Anfang des Jahres die "Aktion rauchfreies Krankenhaus" in jedem Raum und auch auf der unmittelbaren Fläche vor dem Klinikum angekündigt. Das Vorhaben eine rauchfreie Zone auch um das Krankenhaus herum zu erstellen, finde ich klasse. Doch die Umsetzung ist alles andere als akzeptabel! Nicht nur, dass die Raucher an den kalten Tagen in den Ausgangstüren stehen, um beim Rauchen nicht zu sehr zu frieren und der Rauch somit ins Krankenhaus zieht! Sogar in den Treppenaufgängen wird geraucht und das nicht nur von Patienten. In regelmäßigen Abständen ertappe ich Mitarbeiter des Krankenhauses beim Rauchen im Treppenaufgang der oberen Stockwerke. Erschütternd daran ist, dass es ihnen dann nicht mal unangenehm ist! Wie wird das Rauchverbot bei Ihnen umgesetzt? Halten Sie eine rauchfreie Zone auch um das Krankenhaus herum für sinnvoll?
Liebe Kollegen,
seit kurzem haben wir bei uns im Städtischen einen Belegarzt, der sich auf die Behandlung von Hüftgelenksbeschwerden spezialisiert hat. Die häufigsten Diagnosen sind Tractusschnappen, Psoassehnentendinitis und Impingement-Syndrome. Ich durfte schon bei einigen Hüftarthroskopien assistieren, wobei intraoperativ häufig nicht viel gemacht wird. Trotz dessen geben die Patienten postoperativ häufig immense Beschwerdebesserungen an. Es scheint, als wenn allein die Durchführung einer Hüftarthroskopie ohne weitere Maßnahmen wirksam sei.
Sollte das allein mit dem Placebo-Effekt begründbar sein? Oder ist möglicherweise die intraoperativ notwendige hohe Extension im Hüftgelenk Grund für den Erfolg des Eingriffes? Gibt es Daten dazu oder haben Sie vielleicht Erfahrungen im Bereich der minimalinvasiven Hüftchirurgie?
Das Rokitansky Syndrom ist eine angeborene Fehlbildung, die nur Frauen betrifft. Die betroffenen Frauen haben eine normale ovariale Funktion, sie sind aber aufgrund der fehlenden Gebärmutter lebenslang steril. Zum ersten Mal in der Geschichte der Medizin hat eine Frau mit Rokitansky Syndrom nach einer Uterus Transplantation erfolgreich entbunden.
Die Forscher der Göteborg Universität in Schweden, haben an der Uterustransplantation seit über 10 Jahren geforscht und bevor sie es bei Menschen angewendet haben, wurden mehrere Versuche an Ratten durchgeführt.
Die transplantierte Frau hat bereits nach dem zweiten Monat die ersten Menstruationen bekommen, und die IVF erfolgte ein Monat darauf.
Liebe Kollegen,
wir hatten letztes Jahr einen Patienten, etwa 60 Jahre alt, mit starken Schmerzen im linken lateralen Oberschenkel und im Bereich des Hüftgelenkes links. Keine Schwellung, keine Überwärmung, keine Rötung.
Die Schmerzen bestanden vor allem bei Belastung des Beines. Es zeigte sich eine leichte Muskelatrophie des Quadriceps. Laborwerte waren unauffällig. Röntgen war unauffällig. Szinti ebenfalls.
Im MRT zeigte sich eine Auffälligkeit des Femurkopfes möglicherweise im Sinne einer Femurkopfnekrose. Die Radiologen wollten sich aber nicht genau festlegen. Die Femurkopfnekrose-Anamnese des Patienten ist leer. Eine bereits vorher durchgeführte diagnostische Infiltration des entsprechenden Hüftgelenkes erbrachte vollkommene Schmerzfreiheit. Wir überlegen nun, ob eine Hüft-Arthroskopie mit Hüftkopfanbohrung möglicherweise zu einer Besserung führen könnte.
Welche Differentialdiagnosen fallen Ihnen zu diesem Fall ein? Haben Sie bereits einen ähnlichen Fall erlebt?
Immer wieder erlebe ich, dass es zu immensen Zeitverzögerungen im OP-Plan kommt, weil es Komplikationen beim Erwachen von Patienten mit C2 oder anderen Drogenabhängigkeiten nach Operationen gibt. Erst letztens kam es bei einem Patienten mit Polytoxikomanie nach einem visceralchirurgischen Eingriff zu Krampfanfällen und Ateminsuffizienz beim Extubieren, sodass der Patient wieder in Narkose gelegt und intubiert wurde.
Bis zum erneuten Extubationsversuch verging abermals Zeit, sodass allein die Ausleitung insgesamt 2 Stunden dauerte. Das bringt natürlich den Operationsplan in dem entsprechenden Saal völlig durcheinander. Geplante Eingriffe müssen verschoben werden, Bettenplanungen werden zerworfen – es kann also zu extremen Verlusten für die chirurgische Klinik kommen.
Natürlich weiß ich, dass die Sicherheit des Patienten in diesem Moment an erster Stelle steht, doch frage ich mich, ob man in diesem Prozess Optimierungen vornehmen könnte, mit denen alle beteiligten Disziplinen zufrieden sind?
Liebe Kollegen,
ich bin derzeit noch in der Weiterbildung. Da ich im Rahmen der Weiterbildungsordnung auch ein Jahr in einer Arztpraxis anrechnen lassen kann, hatte ich mir für den Wiedereinstieg nach der Baby-Pause eine Stelle in einer Praxis gesucht. Beim Bewerbungsgespräch wurde mir versichert, dass der Praxisinhaber eine Weiterbildungsermächtigung für ein Jahr hätte.
Ich habe das Jahr in der Praxis verbracht und nun eine Stelle in einer Klinik angenommen. Jetzt habe ich eine Benachrichtigung von der Praxis erhalten, dass die Aktualisierung der Weiterbildungsermächtigung überfällig gewesen wäre und die Weiterbildungsermächtigung jetzt nur 6 Monate betrage. Das würde für mich bedeuten, dass ich nur ein halbes Jahr anrechnen könnte und das andere halbe Jahr quasi verschwendet habe! Kann ich versuchen das ganze Jahr "einzufordern"? Oder habe ich schlichtweg Pech gehabt? Das zeigt mal wieder "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser". Zukünftig empfehle ich wohl jedem der fragt, sich die Bescheinigung zeigen zu lassen...