Eine 76-jährige Patientin wurde eingnässt auf einem Feldweg gefunden.Bei Aufnahme war sie verwirrt,es zeigten sich keine fokalen neurologischen Ausfälle, minimale ältere Hämatome an den Beinen. In wiederholten CT´s kein frischer Insult,keine Blutung. Am selben Tag bot die Patientin eine Dysmetrie und Dysdiadochokinese. Im Labor fielen von Anfang an erhöhte CK-Werte auf (CK 3405 U/l(Normwert bei 140 U/L), CK-MB 61 U/L, GOT 107 U/L(Norm bei 35 U/L). Nach 3 Tagen waren die Laborwerte rückläufig, die Patientin war freundlich zugewandt, aber teils desorientiert und verwirrt,mit fraglichen Meningealzeichen,fraglicher sensorischer Aphasie. Weiterhin bot sie Fieber und ansteigendes CRp, am ehesten beim Harnwegsinfekt(E. coli bestätigt in der UTK). Eine Liquorpunktion ergab keine Zellzahlerhöhung. Im MRT zeigte sich eine kleine Thalamus-Läsion.Im Verlauf bot die Patientin hypertone Blutdruckwerte und erhielt Rocephin beim Infekt bzw. Aciclovir beim Verdacht auf Herpes-Enzephalitis,der sich nicht bestätigte.
Aus der Anamnese: Z. nach Insult, Medikation-wohl nur Cymbalta(kein CES-Hemmer bekannt).
Sind die Laborwerte bzw. die Symptomatik mit einem Krampfanfall vereinbar? Können die mit der Thalamus-Läsion zusammenhängen?
Danke für eure Kommentare!
Welche Erfahrungen haben Sie? Mir berichten aufmerksame Patienten, bei denen Trevilor aus Kostengründen z.B. gegen Venlafaxin 150 ret Kps von Hexal eingetauscht wurde über vermehrte Mundtrockenheit. Denkbar wäre das, da unterschiedliche Formulierungen angewendet werden. in der Retardoriginalkapsel befindet sich der wirkstoff in den Micropellets, bei Hexal sind Minikügelchen aussen mit Wirkstoff beschichtet usw. Existieren pharmakologische(kinetische-) Daten hierzu?
Bin auf eine Annonce im Dt. Ärzteblatt gestossen. Dr. Becker eröffnet mehrere Psychosomatische Abteilungen. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Arbeitgeber? Habe bislang nur Positives gehört...
Betablocker machen müde, je nach Lipophilie auch u.U. depressiv, wirkem diabetogen, vermindern die körperliche aerobe Ausdauerleistung und erschweren die Gewichtsabnahme. Sexuelle UNW können auftreten.
ACE Hemmer verträgt der Patient nicht wegen Reizhusten. Calsiumantagonisten machen ggf. Flush und Beinödeme.
Gewichtsabnahme ist aktuell nicht möglich.
Welches Medikament würden Sie bei sich einsetzen?
Hallo,
MRSA(ORSA) ist mittlerweile ein Problem in deutschen Krankenanstalten.
In unserer Reha läuft es folgendermassen:
Pat. mit Wunden(TK, PEG, SPK, Dekubitaluclcera) bekommen bei Aufnahme prinzipiell ein MRSA Screening. Test dauert ungefähr 1 Tag. Danach wird unterschiedlich vorgegegangen. Patienten mit nachgewiesener Kolonisation aber ohne Infektion(kein bronchopumonaler Infekt, kein Schnupfen, Tracheostomaträger) werden isoliert.
Die Entscheidung über eine Sanierung(Turixinnasensalbe, Octeniseptspülung/waschung) ist nicht mehr obligat- sie obliegt der Einzelfallentscheidung.
Man sieht unterschiedliche Resultate. Z.b. 2 Wochen nach Turixin/Octeniseptanwendung im Nasen-Rachenraum isz der Patient plötzlich "negativ", 1-2 Wochen später dann positiv. Hat er sich erneut angesteckt oder war die Behandlung zu kurz, oder?
Soll, wenn der Patient ambulant entlassen wird, der Hausarzt screenen und wenn ja, warum? Soll er MRSA pos. Befunde behandeln? Gleiche Frage betrifft auch Altenheime?
Welche Prozedere kennen Sie?
28jährige Patientin, unauffällige Schwangerschaft, SPP 4/2010, stillt.
Mirena-Einlage 3.8. Seit 10. 8. Engegefühl, Tachykardie,Todesangst. Internistische Diagnostik incl. Schilddrüse ohne path. Befund.
Frage: hat jemand solche Symptome im Zusammenhang mit einer Mirenaeinlage gesehen? Ich tendiere eher zu der Hypothese, daß es sich um eine post-partum-Depression mit somatisierung handelt
Wie (z.B. welches Gen-Labor) und wie sicher kann die tödliche familiäre Schlaflosigkeit (fatal familial insomnia), welche bekanntlich erblich ist, vor Ausbruch dziert werden. Kinder erkranken jeweils mit einer Wahrscheinlichkeit von 50%, wenn ein Elternteil betroffen war. Über dieses Risiko möchte ein Patient Klarheit haben, ob er nun betroffen sein wird oder nicht.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, welche Erfahrungen haben Sie mit Krankenhausinformationssytemen und digitalen Fieberkurven gemacht? Wurden Sie durch die elektronischen Helfer gut unterstützt oder in Ihrer Arbeit eher behindert? Gibt es Systeme die Sie besonders empfehlen würden?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in der Neurologie bin ich als Klinikarzt tagtäglich mit den Krankheitsbildern von Schlaganfallpatienten konfrontiert.
Häufig handelt es sich dabei schon um Sekundärereignisse. Die effiziente Behandlung der vaskulären Risikofaktoren dieser Patienten spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die medikamentöse Sekundärprävention mit z.B. Thrombozytenaggregationshemmern und Statinen.
Nach Diskussionen im Kollegenkreis gewinne ich zunehmend den Eindruck, dass diese wichtigen Interventionen nach einem Schlaganfall oder einer TIA weniger konsequent umgesetzt werden, als nach einem Herzinfarkt. Liegt das am geringeren Leidensdruck der Patienten nach einer TIA oder einem "kleinen" Schlaganfall?
Mir scheint auch, dass die von der entlassenden Klinik empfohlene Medikation zur Sekundärprävention vom weiterbehandelnden Arzt oftmals nicht fortgesetzt wird.
Wie handhaben Sie das bei Ihren Patienten?
Liebe Kollegen, welchen Stellenwert hat dieses Portal für Sie?
Bitte beschreiben Sie den Nutzen, den es für Sie hat.
Bitte erläutern Sie die Schwächen des Portals.
Wer kann Auskunft geben über die Indikation zur MRT bei der Prostata-Ca-Diagnostik? Macht es Sinn, bei verdächtiger PSA-Erhöhung vor weiteren Maßnahmen eine MRT der Prostata durchzuführen, um dann evtl. eine MRT-gesteuerte Biopsie anzuschließen, so daß damit durch transrektalen Ultraschall gesteuerte Biopsien hinfällig würden? Wieviel sicherer ist die Tumorortung mittels MRT? Läßt sich bei verdächtigem PSA-Anstieg u. U. allein mittels MRT ein Prostata-Ca sicher auschließen?
Anlaß zu diesen Fragen gibt ein Patient, der nach der Empfehlung seines Urologen zur (konventionell durchzuführenden) Biopsie verunsichert ist, nachdem er die Internetwerbung der ALTA-Klinik in Gütersloh (=primär MRT mit evtl konsekutiver Biopsie, beides NICHT transrektal)gelesen hat.
Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach Literatur bzw. Bildern
der FKDS der Schilddrüse, leider wird dieses Thema in den einschlägigen
Lehrbüchern und Zeitschriften nur sehr kurz abgehandelt.
Wer kennt gute Beiträge auf Papier oder im Internet, wo kann man dazu einen Kurs besuchen ?
Liebe Kollegen, ich verstehe einige Angaben in unserem Spirometrieausdruck. So kommt beispielsweise rechts oben die Angabe Rocc. Ist das mit dem Widerstand in der Bodypletismografie vergleichbar? Gibt es da Normwerte? Auf unserem Gerät ist es angeblich über 0,6 eine Obstruktion. Dann gibt es noch R1,R2,R3... und eine Kurve, die wenn sie angeblich steil veräuft für eine Obstruktion spricht. Welche Bedeutung hat das ganze? II. Frage betrifft die MEF 50,MEF 75 und MEF 25. Gibt es da Normwerte(z.B. MEF 50 < 65 % spricht für Obstruktion oder ähnlich). Sind diese Werte angegeben um ggf. für Small-Airway Disease zu sprechen? Danke
Liebe Kollegen, welche aktuellen Möglichkeiten gibt es, die in der Überschrift beschriebenen Zustände mangelnder Magensäuresekretion zu diagnostizieren (ggf. auch ex juvantibus) und zu therapieren? Alle Vorschläge, insb. auch naturheilkundliche, sind sehr willkommen. Freundliche Grüße Roland Weisser
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, zunächst traute ich meinen Augen kaum bei dem Artikel in Deutsches Ärzteblatt Heft 1 Januar 2010, S. 34. Gerade Psychotherapeuten sollten doch wohl flexibel genug sein und in ihrer Vielseitigkeit ihren Patenten voraus gehen, statt sich auch hier noch normieren zu lassen. Nachdem ich zunächst einen Leserbrief schreiben wollte, habe ich mich doch entschlossen, einen hierauf bezogenen kleinen Fragebogen zu entwerfen, um meine Patienten zu befragen. Erste Ergebnisse liegen vor und die Tendenz ist eindeutig. Sie widerspricht in allem dem Artikel, der mir auch nicht sehr fundiert erscheint.
Die Spontanreaktionen meiner Patienten hänge ich hier einmal an, den Fragbogen, so weit es hier möglich ist auch. Sie könnten ihn aber auch bei mir anfordern. Ich sende ihn Ihnen gerne zu. Vielleicht wollen Sie ja auch einmal Ihre Patienten dazu befragen.
Ihre Raktionen würden mich sehr interessieren. Ich bitte um muntere Rückmeldungen.
BEFRAGUNG zur Kleidung des Therapeuten – KOMMENTARE DER PATIENTEN:
- WAS IST DAS DENN FÜR EINE FRAGE? DA IST DOCH EIN TRICK BEI!
- KLEIDUNG! DA HAB ICH MIR NOCH NIE GEDANKEN DRÜBER GEMACHT. AUCH NICHT SCHLECHT. – Das lebt und fällt doch mit der Person, wie die es rüber bringen kann!
- BLÖDSINN. IST MIR EIGENTLICH (LACHT) SCHNUPPE, SOLANGE MAN DA NICHT SITZT, STINKEND UND MIT ZERRISSENEN KLAMOTTEN, … .
- ACH ERNSTHAFT?! ALSO EHRLICH, SOLANGE SIE HIER NICHT SITZEN UND 5 M GEGEN DEN WIND STINKEN, … . (LACHT, …) WICHTIG IST, WIE DIE PERSON RÜBER KOMMT, DASS SIE MICH VERSTEHT, … . ICH MERKE JA AN IHREN FRAGEN UND ANTWORTEN, DASS SIE DARAUF EINGEHEN UND SEHE MEINE FORTSCHRITTE ZUHAUSE.
- ACH DAS IST JA INTERESSANT MERKWÜRDIG, ABER NACHVOLLZIEBAR
- WAS WOLLEN SIE VON MIR? FÜR MICH IST WICHTIG, DASSS MAN IRGENDWO HIN KOMMT UND WIRD NICHT VON OBEN HERAB BEHANDELT. DIE KLAMOTTEN, DAS IST MIR ZEHNTRANGIG.
- ICH KAPIERS NICHT, (UM WAS ES GEHT). ICH WÜRDE EIN PROBLEM HABEN, WENN EIN WEISSER KITTEL GETRAGEN WÜRDE.
- ICH FINDE DIE FRAGE DURCHAUS BERECHTIGT: WENN SIE MIR DIE TÜRE AUFMACHEN WÜRDEN IM KITTEL UND TOTAL DRECKIG, … . ANDERE DINGE FINDE ICH VORRANGIG, WENN ES UM DIE PSYCHOTHERAPIE GEHT. KLAR GIBT ES AUCH GRENZEN.
- ICH HALTE DA NICHT VIEL VON. ES ÜBERRASCHT MICH. CHIC, DEZENT, … . AUS ÜBERZEUGUNG GEBE ICH IHNEN JA IMMER EIN ‚SEHR GUT‘: SIE GEHEN AUF IHRE PATIENTEN EIN, AUSFÜHRLICH, … .
- WAS? WELCHE KLEIDUNG ERWARTEN SIE? (LACHT) DAS IST MIR SO EGAL, ….!
- OH, MAL ANDERS RUM, WER DENKT SICH SO WAS AUS? (LACHT). ALSO FÜR MICH IST DAS JETZT LUSTIG, … .
- MIR IST DAS EGAL, HAUPTSACHE DIE THERAPEUTIN IST GUT.
- ICH GLAUB, ES GIBT SCHON MENSCHEN, FÜR DIE DAS WICHTIG IST, ABER ICH ARBEITE IN DER MODEBRANCHE UND HABE SCHON VIEL GESEHEN. SOLANGE DER MENSCH AUTHENTISCH IST. DER NORMALE MENSCHENVERSTAND REGT DAZU AN, SICH PASSEND ZUR ARBEIT ANZUZIEHEN. ICH FINDE, SIE HABEN SICH BISHER IMMER SEHR GUT ANGEZOGEN. ICH WAR IMMER SEHR MIT IHNEN ZUFRIEDEN. MIT EINER KÖ-SCHICKSE WÄRE ICH NICHT ZUFRIEDEN, … .
- WAS IST DAS FÜR EINE UMFRAGE? DA HELF ICH WAHRSCHEINLICH IRGEND EINEM STUDENTEN BEI DER DIPLOM-ARBEIT, … .
- ÜBERFLÜSSIG, … . WAHRSCHEINLICH WIEDER QUALITÄTSMANAGEMENT?
- VÖLLIG UNWICHTIG.
- JA WAS ERWARTE ICH? DAS SIND ABER FRAGEN, … . DAS MUSS DOCH JEDER SELBST WISSEN. MIR IST LIEBER, WENN JEMAND LOCKER GEKLEIDET IST, ALS SO EIN SPARKASSEN-TYP.
- QUALITÄTSSICHERUNG ICH WAR IN MEINEM FRÜHEREN LEBEN QUALITÄTSMANAGER. DA GEHÖRTEN SOLCHE FRAGEBÖGEN DAZU. – WENN DIE KLEIDUNG NICHT ZUM TYP PASST, …, ABER IM PRIZIP INTERESSIERT MICH DAS NICHT.
- ICH FRAG MICH, WOFÜR MAN DAS BRAUCHT, WENN ICH EHRLICH BIN.
- ICH HABE DA KEINE ERWARTUNGHALTUNG. ICH FINDE VÖLLIG IN ORDNUNG, WIE SIE SICH ANZIEHEN. ICH FINDE AUCH NICHT, DASS EIN ARZT EINEN KITTEL TRAGEN MUSS. WENN SIE ICH IN IHRER KLEIDUNG WOHL FÜHLEN, STRAHLEN SIE DAS AUCH AUS.
- DA HAB ICH NOCH NIE DRÜBER NACHGEDACHT. ICH HAB AUCH SCHON ZU EINER FREUNDIN GESAGT, GERADE DASS ES HIER NICHT WIE BEI EINEM ARZT IST, IST ANGENEHM.
- WENN SIE AUCH GANZ ELEGANT UND ÜBERTRIEBEN ANGEZOGEN WÄREN, WAS BRINGT MIR DAS? SIE KÖNNTEN AUCH IM SCHLAFANZUG HIER SITZEN, … . NACH KLEIDUNG URTEILE ICH NICHT.
- DAS IST JA … . DA HAB ICH MIR NOCH NIE GEDANKEN DRÜBER GEMACHT. ICH NEHM SIE SO, WIE SIE SIND, … .
Und dies ist der Fragebogen:
Patient Chiffre: ………………………….. Geschlecht: □m □ w Alter: ..… J.
Welche Kleidung erwarten Sie von Ihrem Psychotherapeuten / Ihrer Psychotherapeutin?
Bitte kreuzen Sie alles an, was Ihnen wichtig erscheint. Mehrfachnennungen sind möglich.
□ normal gepflegt
□ Arztkittel
□ andere, typische Berufskleidung
□ Kostüm / Anzug
□ leger
□ modisch
□ von guter Qualität
□ bestimmte Farbe bevorzugt? Welche? ………………………….
□ bestimmte Farbe sollte nicht sein? Welche? …………………….
□ soll sich kleiden, wie er / sie mag
□ Kleider / Röcke nicht übers Knie, soll eine bestimmte Länge nicht unterschreiten.
□ Ausschnitt bei Frauen soll dezent sein.
□ Ausschnitt bei Frauen darf beliebig sein
□ egal; er / sie soll sich darin wohlfühlen
□ Die Frisur ist wichtig
□ Die Haarfarbe ist wichtig
□ keine Piercings (oder - bei Männern – Ohrringe)
□ keine ungewöhnliche Frisur oder Haarfarbe
□ keine Freizeitkleidung
□ Art der Kleidung des Psychotherapeuten ist sehr wichtig für Psychotherapie
□ Das Thema ist sehr wichtig für das Wohlbefinden des Patienten
□ Das Thema ist absurd, überflüssig
□ Haben Sie sich wegen der Kleidung Ihres Therapeuten / Ihrer Therapeutin schon einmal
unwohl gefühlt? ………………….. Warum? …………………………………………
……………………….., den …………………
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit
Ich wünsche Ihnen allen ein vergnügliches Wochenende
Edeltraud Schmidt
Liebe Kollegen, 30 jährige Patientin, hat seit 3 Monaten nach jedem Essen Übelkeit und muß sich übergeben v.a. abends. Tagsüber immer wieder Sodbrennen. KLassische Diagnotik wie Gastro o.B., PPI,und MCP Iberogast, brachte keine Besserung. Nux vomica und Gastricumeel brachten ebenfalls keine Besserung. Welche Empfehlung zur weiteren Therapie v. naturheilkundlicher Art können Sie mir geben. Gibt es TCM Empfehlungen zur Senkung des rebellierenden Magenqi ( die Zunge ist blass, trocken, im hinteren Anteil mit dickem weißem Belag z.T.geschält)?
...ohne Blasten im peripheren Blutbild. Mit stark erhöhtem Vitamin-B12 und hohen Entzündungszeichen.
Wer hat kann diff.diagnostisch weiterhelfen?
In diesem Fall kam ich mit meinem Latein nicht weiter...
Der Fall: am 7.1.10 kommt ein Mitte70jähriger Mann zu mir und klagt sich krank und fiebrig zu fühlen. In oraler Messung sei auch mal 38,1°C gemessen worden. Er fühle sich -insbesondere morgens- dysthym, depressiv würde er auch bejahen. Und er hat Wortfindungsstörungen bemerkt: "ich spreche in Anakoluthen!".
In der Tat ist das Gespräch mit ihm verlangsamt und er sieht total blaß aus. Der Appetit sei zurückgegangen und das Körpergewicht 5-7kg in 4-6 Monaten runtergegangen. Der Stuhlgang sei normal braun. Er habe keine Schmerzen, insbesondere keine KnochenSzn., seit 3-4 Wochen trinke er gar keinen Alcohol mehr, davor war es reichlich: 2-4 Liter Bier am Abend, sagt er. An diesem Tag untersuche ich nur kurz: RR 145/85, P ca 70, einige ES-Pausen. Kein Fieber, kein Husten, ein Termin für BE und "Status" und Ekg wird vereinbart.
Das Labor ergibt: sehr hohe BSG, CRP, Linksverschiebung bei normaler Leukozytenzahl, GGT leicht erhöht, Transam. normal, Vit.B12 sehr stark erhöht (Pt negiert Vit.Injektionen als Substitution), TSH und Calcium sind oB, Albumin ganz leicht erniedrigt, Urinstixe normal (S5 und Micral).
Status: AZ verlangsamt,kognitiv ein bisschen "daneben" (nach Aufforderung sich mal hinzulegen, legt sich Pt auf den Fussboden eben der Ptn.liege!) Pallor, 179,5cm, 80kg, BMI 24.8, keine Struma, warme Akren. Fauces: ZP 2x, blasse SH,keine Blutungen, Carotiden ohne Bruit, RR re 180/100, li 180/105, Puls normalschnell, reglm, einige ES-pausen. COR: normale HT, kein path Geräusch, JVP nicht erhöht, PULMO: VA ohne NG, sonorer KS symmetrisch. Dorsal am Rücken ein Hauthämatom (ca 8cm "blauer Fleck", Pt gibt kürzlichen Sturz in der Häuslichkeit an). KeiN Druck-Sz. auf Rippenbogen, die Oberschenkel oder Schienbeine.ABDO: weich, leber und epigastrium oB. tastbar(kein Sz.), reizlose AEnarbe, kein Bruit, leise DG. BEINE: keine Ödeme, FP bis auf die t.p. gut tastbar, keine Varicose. PSR bds ++ auslösbar, REKTAL: oB, Prostata klein und weich. GENITAL oB., HAUT: mögliche aktin. Keratosen auf dem kahlen Kopf, sonst keine path. Zeichen.
EKG: SR, 67/min,keine HRST, Z.n. altem VW-myokardverlust (früherer VWI ist bekannt), keine akuten ERBS.#
SONO Abdomen (zur Focussuche:) nennenswert ist eine auf 13.5cm vergrössterte Gallenblase, die aber normalwandig und konkrementfrei ist, und auch nicht dolent ist. Die Leber normgross, vielleicht etwas keilförmige Ränder aber keine steatotischen Zeichen sonst. Aorta unauff., Nieren auch, Pankreas und Milz nicht ausreichend gut darstellbar.
CT-Abdomen (da Sono nicht alles zeigte): GB vergrössert, keine Steine, keine G.stauung, ansonsten unauffällig (Pankreas, Milz).
Wg der sehr hohen BSG wurde auch Rö. lange Röhrenknochen beauftragt, aber im Rö-Institut leider so nicht durchgeführt (überlesen..., that´s life) dafür CT Cranium gemacht und das verlangte Rö-Thx: cranium altersnormal, keine Zeichen für Hirn-Infarkt(e), Herz und Lunge bis auf ältere Spezifika einer früheren Tbc unauffällig.
In einer Kontroll-BE (18.1., ca 1 Woche nach der ersten BE): CRP und BSG noch höher gestiegen, MCV auf 113 geklettert, Hb noch etwas weiter runter, im Ausstrich Makrozyten, Anisozytose, Makrozytose.
Thiaminspiegel normal, ANA: 1:100, proBNP 1200, GGT noch bisschen gestiegen (im 200er Bereich), Transam. normal, LDH normal. In der Elektrophorese sind alpha1+2 erhöht, Alb.vermindert, keine M-zacke. In der Immunfixation (serum und urin): unauffällig.
Wg Vomitus am 18.1. wird eine ÖGD gemacht: kleines Magenulcus, sonst unauff., normaler Gallefluss wird gesehen.
Weil mir die ganze Sache zu anämisch wird, überweise ich den Pt zur Hämatologie, dort sollte er am 26.1. seinen Termin haben, es kommt jedoch anders: Pt kollabiert zuhause in der Nacht 21./22.1. und muss von einer NAW-Besatzung und NA reanimiert werden. Die EF war bei dem Kollaps (im Bad, Pt wollte wohl zum Klo)nicht dabei, hörte aber dass er umkippte und wimmerte. Sie sei dazugeeilt: er war blaß, habe sie noch angesehen, dann bewusstlos. In ihrer Not rief sie 112, eine Laien-HLW war nicht möglich, wg der Lage des Mannes, die Rean. wurde vom NA begonnen. mehrfach Defi-Einsatz, das Herz kam wieder in Gang, ein Ekg habe keinen akuten Infarkt gezeigt, habe der NA der Frau gesagt, Pt kam dann ins KH, erst auf ITS, dann nach Abschalten der Beatmungsmaschine (es gab wohl eine Ptn.verfügung) auf Normalstation "zum Sterben". Eine Obduktion wird es nicht geben, hat die EF nicht zugestimmt :-(
Was denken Sie über diesen Fall?
Zusammenfassung
Die Gyrasehemmer zählen zu den wirksamsten und nebenwirkungsarmen Antibiotika und sind als Generika sehr preiswert, weshalb ihre Verwendung stark verbreitet ist. Die Gyrase, die nur bei Bakterien vorkommt, wird gehemmt, was die Bildung der DNA-Helix verhindert und durch „Supercoiling“ zum Platzen der Bakterien führt. Durch die ungeordneten Abbauprodukte können Antikörper entstehen, die in besonderen Konstellationen zu schweren Komplikationen führen, Diabetes verursachen, Todesfälle und leukämische Schübe. In einigen Fällen waren die GAD-Antikörper erhöht nachweisbar, die beim Diabetes Typ 1 in über 70% zu finden sind. Einerseits gibt es offensichtlich schwerwiegende bis tödliche Komplikationen, die durch Gyrasehemmer ausgelöst werden, andererseits scheint auch eine Diabetes-Erkrankung entstehen zu können und sicher Entgleisungen eines bestehenden Diabetes.
Risikogruppen sind Allergiker mit anderen schweren Grundkrankheiten, die Kombination von Virus- und bakterieller Infektion, Operationen, Chemotherapie und Transplantationen.
Es ist könnte sein, dass der weltweite Anstieg der Diabeteskrankheit durch die Gyrasehemmer ausgelöst wird. Darauf deutet die besonders starke Zunahme in „Armutsländern“ hin.
In diesem Zusammenhang wird die Entstehung eines Diabetes durch Gyrasehemmer diskutiert. Hier könnte es sich um die Hemmung des Einbaus von Glucose in den Citrat-Zyklus handeln durch die GAD-Antikörper (Glutamat-Decarboxylase-Antikörper)
Diese Diabetes-Variante hat Konsequenzen für die Behandlung, da Insulin nicht betroffen ist, weil nur der Mechanismus des Einschleusens der Glucose in den Citrat-Zyklus gestört wäre.
Sicher wird man kritischer mit dem Einsatz der Gyrasehemmer umgehen müssen und die Warnhinweise verschärfen bei bestimmten Risiken.
Copyright Dr.G.Rummel 2008/
Summary
The treatment with Gyrase-Inhibitors is effective and available in low-price- category by generics, why is often used in treatment. The side-effects are low, but rare risks are Diabetes, death and leukaemic attacks. This is unknown. This complication will be effected by the “Supercoiling” of DNA. Some people shows increased GAD-Antibodies.
The risk is high on persons suffering of allergy with viral and bacterial infections, with operation, transplantation, chemotherapy.
It seams to be possible, that the worldwide increasing of diabetes is caused by the Gyrase- Inhibitor medicaments. Just population with mal-nutrition show more rise than industrial countries.
Under treatment with Gyrase-Inhibitors could been observed the creation of a new diabetes and also reactivations. So shows the increase of GAD-Antibodies the same model like an Diabetes Type 1, without ICA.
It`s possible, that GAD- AB can hinder the entrance of glucose in the Citrate-cycle.
The treatment with insulin would be ineffective, because only the utilisation of Glucose in the citrate-cycle is partly blocked.
The treatment with Gyrase-Inhibitors must be restricted severe to the risk persons.
Keywords:
Gyrase-Inhibitors
Diabetes
GAD-Antibodys
Einleitung
In einer allgemeinärztlichen Praxis ist die Verwendung von Antibiotika wegen Infektionen sehr häufig, was die Chance bietet, die Nebenwirkungen rasch zu ermitteln, da alle Informationen und Verläufe in einer Hand sind. Deshalb können auch seltene Komplikationen erfasst werden. Sind diese Möglichkeiten nicht bewusst, können die Symptome nicht zugeordnet werden.
In den Fallberichten fiel eine Häufung von außergewöhnlichen Reaktionen auf, die dann auch anamnestisch rekonstruierbar waren. Eine Meldung an die Arzneimittelkommission wurde für jedes Ereignis vorgenommen.
Die Gruppe der Gyrasehemmer gehört zu den meist verordneten Antibiotika, Einzelne Namen sind geläufig, aber die Art der Wirkung und die Zugehörigkeit zur Gruppe der Chinolone weniger.
Ciprofloxacin Clioquinol Enrofloxacin
Danofloxacin Difloxacin Nalidixinsäure
Fleroxacin Flumequin Ibafloxacin
Marbofloxacin Norfloxacin Ofloxacin
Orbifloxacin Oxolinsäure Pipemidinsäure
Sarafloxacin Temafloxacin
Der entscheidende Wirkmechanismus der Gyrasehemmer ist die Blockierung des Enzyms Gyrase bei Bakterien, wenn sich das Antibiotikum andockt. Da die Gyrase für den geordneten Aufbau der Sequenzen der DNA verantwortlich ist, kommt es bei der Zellvermehrung zu einem Knäuel an Aminosäuren-Fragmenten (Supercoiling), statt zum Aufbau einer Doppelspirale der Helix. Dieser ungeordnete Knäuel führt zum erwünschten Platzen des Bakteriums und verhindert die Vermehrung.
Auf Grund akuter Nebenwirkungen bei einigen Patienten wurden ähnliche Fälle retrospektiv analysiert und zusammengestellt. Alle Fälle sind der Arzneikommission als UAW gemeldet.
Falldokumentationen in Kurzform
A. Todesfälle durch Gyrasehemmer
1. Gö.E. 51 J., weibl.,Tavanic 500 (Levofloxacin) wegen akuter Phlegmone, Tod nach 2 Tagen wahrscheinlich durch toxischen Schock, wurde tot aufgefunden. Hatte Diabetes, Psoriasis, Hypertonie, chron. Colitis, rez. Harnwegsinfekte, Arthrosen, massive Adipositas, dilative Cardiomyopathie nach Myocarditis
2. Kl.Ka. 48 J., männl., Bonoq 400 (Gatifloxacin) wegen akuter asthmoider Bronchitis bei Virusinfekt. Entwickelte innerhalb 2 Tagen schweren Soor und „Herzschwäche“, nach wenigen Schritten dyspnoisch und cyanotisch, starb nach 6 Wochen in der Klinik an einer nekrotisierenden Cardiomyopathie während einer versuchten Herzoperation wegen Aortenstenose Grad 3.
3. Wa. Si. 33 J., weibl., Ciprofloxacin mehrfach und weitere Gyrasehemmer wegen rez. Pneumonien, nach akuter Gabe Ciprofloxacin 500 wegen Anämie in Klinik: akute myeloische Leukämie FAB M V, Stabilisierung durch Stammzell-Transplantation, nach mehren Infekten mit Tavanic 500 behandelt, erneute AML mit Abstoßung der Stammzellen, nach wenigen Monaten und erneuter Stammzell-Transplantation Exitus nach erneuter Gabe von Tavanic und anderen Antibiotika . Die Auswahl der Antibiotika geschah durch die Klinik.
B. Diabetesauslösung oder akute Exacerbation eines Diabetes
1.Fall:
Bi.Ma. 39 J., männl., keine diabetische Belastung, schlank, nach Actimax 400 (Moxifloxacin) wegen Virusinfekt und sekundärer Sinu-Bronchitis frischer Diabetes innerhalb von 2 Wochen. Allergiker mit Pollinosis und rez. Infekten.
GAD –AAK 25,3 E/ml !! Insulin- und Inselzell-AK neg
2.Fall
Hos.T. 48 J., männl., Mutter Diabetes, mäßig adipös, wird wegen Diabetes- Entgleisung akut in Klinik behandelt mit hohen Dosen Insulin, dadurch schwere Sehstörung, die erst nach Absetzen des Insuluns zu Hause verschwand. Auslösung durch Ciprofloxacin im Urlaub wegen schwerer Magen-Darm-Infektion. Hatte vorher zwei Schübe auch nach Ciprofloxacin. Inzwischen seit 2 Jahren HbA1c unter 6% ohne Medikamente.
GAD-AK und ICA negativ
3. Fall
Scho.EM. weibl., 54 J., adipös, Asthma. Zwei Schübe des Diabetes ausgelöst durch Levofloxacin und Ciprofloxacin.
4. Fall
Hü.Er., 69 J., weibl., rez. Infekte erhält Actimax 400 (Moxifloxacin) bei Pneumonie nach Virusinfekt, keine diabetische Anamnese, entwickelt Diabetes. Bei späterem Verlauf Normalisierung, seit 3 J. ohne erhöhte Glucosewerte. HbA1C im Normbereich ( 5,0%)
5. Fall
Spe.U. 67 J.,männl., hatte 2004 erstmals Diabetes nach Phlegmone behandelt mit Ciprofloxacin. Danach noch zwei Schübe des Diabetes nach Ciprofloxacin wegen Infektionen. Normalisierung des HbA1c nach jeweils 3 Monaten mit oraler Therapie. Nach 2 J. immer noch normaler HbA1c ohne Medikamente.
GAD-AK neg.
C. Schwere Komplikationen
1. Fall
Kö.Chr. 40J. weibl., rez. Infekte, Ekzeme, bekam unter Tarivid (Ofloxacin) Schocksyndrom mit Nierenversagen. Indikation war eine Adnexitis mit operativem Eingriff. Konnte wiederhergestellt werden.
2. Fall
Pe.A. 40 J., M.Hodgkin mit Chemo und Radiatio behandelt. Nach 4 J. wegen Bronchitis Ofloxacin, danach AML, Exitus in myeloischer Krise.
Diskussion
A. Diabetesauslösung durch Gyrasehemmer
Dieser Zusammenhang ist auf Grund der Fallzusammenstellung und der Analyse der einzelnen Fälle als wahrscheinlich anzusehen. Dabei ist festzustellen, dass die Gyrasehemmer nicht konsequent bei jedem Patienten den Diabetes auslösen, sondern nur unter bestimmten Konstellationen. Zunächst kann jeder Infekt bei einem latenten Diabetiker eine Exacerbation auslösen, was bekannt ist. Das verschleiert aber den Einfluss von Medikamenten, sodass der Infekt als entscheidend angesehen wird und nicht die Bedeutung des Antibiotikums.
Wesentliche Ursache dafür ist der „Supercoiling“-Effekt der Gyrasehemmer, der zu unförmigen Klumpen von Bakterienresten mit losen Teilen der DNA führt, die nicht problemlos abzubauen sind, wodurch wahrscheinlich eine Fremdkörperreaktion ausgelöst wird und dadurch eine „Allergisierung“. Das Produkt ist der erhöhte Wert an GAD-Antikörpern, die häufig bei bestimmten Formen des Diabetes zu finden sind, häufiger als Insulin- und Inselzellen-Antikörper.(GAD= Glutamat-Decarboxylase)
Neben der Infektion, die die Gabe des Antibiotikums erfordert, ist auch eine allergische Diathese als Mitverursacher anzunehmen, da alle geschilderten Fälle unter allergischen Symptomen litten. Dazu kommen noch die Kombinationen mit Virusinfektionen, Stress oder Operationen. Es müssen also mehrere Bausteine zusammenwirken, um einen Diabetes auszulösen. Dieser Zusammenhang konnte aber in der Häufung bei keiner anderen Gruppe von Antibiotika beobachtet werden.
Gestärkt wird diese Hypothese durch die unfreiwillige Auslösung mehrerer Schübe des Diabetes durch Gyrasehemmer bei wiederholter Gabe. Das bedeutet, dass es einmal den Mechanismus der Neuentstehung des Diabetes durch Gyrasehemmer gibt und dass danach Schübe auch bei geringerem Komplikationsgrad durch diese ausgelöst werden können. In drei Fällen konnte durch vorsichtige Behandlung der jeweilige Schub innerhalb von drei Monaten wieder normalisiert werden, sodass keine Medikamente mehr antidiabetogen erforderlich waren.
Der Einsatz von relativ hohen Dosen Insulin führt eher zur Chronifizierung des Diabetes, da kein Insulinmangel bei dieser Art des Diabetes besteht. Eine relativ defensive Verordnung mit oralen Antidiabetika ist in diesen Fällen vorzuziehen, auch auf Kosten vorrübergehend erhöhten Glucose-Werten zwischen 150-300mg/dl. Das zeigt eindringlich der Fall 2 aus Gruppe B. Es ist nur mit einer unkritischen Einstellung zum Insulin zu erklären, wenn ein latenter Diabetes in der Klinik mit 30-40 E Insulin pro Tag behandelt wird und zwei Tage nach Reduktion auf 12 E der Patient immer noch hypoglykämisch ist und nach drei Tagen ohne Medikation Werte zwischen 80-130mg/dl Glucose hat und seine „Sehstörung“ komplett verschwindet und auch später beschwerdefrei ist ohne Medikamente.
Der Unterschied zu anderen Antibiotika konnte an einigen Fällen dokumentiert werden, die trotz Infekten und Antibiotika keine Diabetesentgleisung hatten. Es waren Erythromycine und Ampicilline im Einsatz.
Eine interessante Hypothese ist auf Grund dieser Ergebnisse die Vermutung, dass der Anstieg des Diabetes-Kranken weltweit von 30 Millionen 1990 auf 150 Mill. 1995 und 220 Mill. 2006 durch den großzügigen Einsatz der Gyrasehemmer ausgelöst wird und nicht durch das eher abnehmende Übergewicht. Ausgerechnet in den Ländern der Dritten Welt mit Nahrungsmangel und Normalgewicht sind die höchsten Steigerungen zu verzeichnen, während in Europa und Amerika der Anstieg viel geringer ist. Gerade Ciprofloxacin ist ein erschwingliches Mittel, das regelmäßig bei Infekten und Durchfallerkrankungen eingesetzt wird.
Dass Diabetes einen komplexen Mechanismus hat mit verschiedenen Varianten ist derzeit wissenschaftlich unbestritten. Die Einteilung in „juvenilen“ und „Altersdiabetes „ wurde aufgegeben, weil es zu viele Mischformen gibt. Das Beispiel der Gyrasehemmer als Auslöser einer Form des Diabetes ohne Inselzell- und Insulin-Antikörper ist ein Hinweis, dass es vielleicht noch mehr Möglichkeiten der Entstehung gibt. Es ist auch zu diskutieren, dass bei den beschriebenen Fällen nur zwei GAD-AK hatten und dass die die Exacerbation ohne Bildung von GAD-AK ablief. Demnach handelt es sich wahrscheinlich um einen Mechanismus in dem die GAD-AK nur eine Möglichkeit ist.
B. Diskussion Gyrasehemmer und Todesfälle oder schwere Komplikationen
Der Zusammenhang von Gyrasehemmern mit schweren bis tödlichen Komplikationen beruht auf speziellen Grundlagen. Berichte sind immer wieder zu lesen, wie allergische und schockähnliche Symptome bei Operationen unter antibiotischer Gabe von Chinolonen vorkommen( Allergol. Immunpathol (Madr) 1-2/2000; 28:24-36) mit der Empfehlung, diese generell nicht mehr intraoperativ zu verwenden. Die Autoren fanden in mehr als 50% dieser Fälle autoimmune Reaktionen! Das ist ein wichtiger Hinweis, dass diese Reaktionen über das übliche allergische Geschehen hinausgehen. Eine Operation stellt zum Beispiel immer einen „aggressiven“ Akt dar, der auch eine generalisierte immunologische Alarmierung verursacht. Kommen in solch kritischen Zuständen weitere aggressive Faktoren hinzu, kann dies zu den beschriebenen Komplikationen führen. Der Mechanismus kann am Beispiel des operativen Eingriffs in Narkose dargestellt werden.
Man sollte beachten, dass die Größe der Wunde auch ein negativer Faktor ist wie großer Blutverlust, Dauer des Eingriffs, Organverlust. Diese Faktoren sind als Stress zu betrachten, der natürlich auch in der Operationsvorbereitung schon besteht als Patientenangst. Der wesentliche Fortschritt der minimal-invasiven Technik ist das Vermeiden größerer Wunden. Dem Körper sind die kleineren Wunden aus der Erfahrung geläufig, sodass er darauf wenig reagiert, weil ihm die Muster bekannt sind.
Die Abstufung einer allergischen Reaktion, die automatisch in eine autoimmune Reaktion übergehen kann, besteht in
1. Lokaler Reaktion
2. Disseminierter Reaktion
3. Schockreaktion
4. Autoimmuner Reaktion
In der dritten und vierten Stufe sind bereits ungeordnete, chaotische Abläufe vorhanden. Diese sind auch der Grund für die schweren und tödlichen Komplikationen der beschriebenen Fälle Besonders bemerkenswert ist, dass bei zwei Todesfällen (Fälle 2,3 unter A.) Schübe von leukämischen Krankheiten ausgelöst wurden und davon auch die Stammzellentransplantate betroffen waren durch „unübliche“ Abstoßung.
Alle Fälle hatten eine allergische Krankheit, belastende andere Krankheiten und der Gyrasehemmer löste mit der Infektion im Hintergrund die Zwischenfälle aus. Auf Grund dieser Erkenntnisse sollten Risikopatienten mit Allergien keine Gyrasehemmer erhalten.
Literaturverzeichnis
Allerg.Immunpathol.(Madrid) 1-2/2000;28:24-36)
J. Seufert et al., Uni Würzburg, Projekt GAD, Diabetes 2003:Forschungsbericht
Bild der Wissenschaft plus Heft 13
Fazit für die Praxis:
Die Gruppe der Gyrase-Hemmer kann bei allergischen Patienten und bei schweren anderen Krankheiten zu gefährlichen Komplikationen führen. Besonders bemerkenswert ist, dass ein Diabetes ausgelöst werden kann und ein bestehender entgleisen kann. Auch tödliche Zwischenfälle sind möglich.
Der Einsatz sollte bei Diabetikern, Allergikern, Patienten mit leukämischen Erkrankungen, bei Chemotherapie und autoimmunen Erkrankungen vermieden werden.
Wer hat Erfahrungen? Gab es "Wechsler" vom GKV System in die private Praxis und wie sind Ihre Beobachtungen und Erlebnisse? Kann man im deutschen Kassensystem psychiatrische Klienten medizinisch und mit personeller Kompetenz gut( oder eben doch nur"ausreichend")behandeln?
Eine Frage an die niedergelassenen Kollegen. Haben Sie den Eindruck, dass in letzter Zeit antibiotika assoziierte Diarrhoen mit schwereren Verläufen deutlich zunehmen? Welcher Wirkstoff ist für Sie Mittel der Wahl bei der ambulante Behandlung einer rezidivierenden antibiotika-assoziierten Diarrhoe?