Krankenkassen kritisieren die Individuellen Gesundheitsleistungen, kurz IGeL. Der Grund ist simpel: „Bei den IGeL-Leistungen geht es vorrangig um wirtschaftliche Interessen von Ärzten“, so die Vorsitzende der gesetzlichen Krankenkassen, Frau Dr. Doris Pfeiffer.
Im letzten Jahr haben wir uns 1,5 Milliarden Euro an diesen sinnlosen Leistungen verdient. Egoistisch und profitorientiert haben wir Patienten zum eindeutig überflüssigen PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs geschickt, haben HbA1c-Werte bestimmen lassen und sinnlos den Augendruck zur Früherkennung eines Glaukoms gemessen.
Laut der Internetseite www.igel-monitor.de , geführt vom Medizinischen Dienst der GKV sind diese Leistungen nämlich genau dies: unnütz. Was soll die GKV auch anderes sagen, müssten sie sich bei positiver Bewertung der Leistungen doch der Frage stellen: Warum zahlen die Kassen diese Leistung nicht?! Umso erstaunlicher, dass 2 Leistungen mit tendenziell positiv bewertet wurden. Zahlen tun es die Kassen trotzdem nicht!
IGeL wurden eingeführt, weil die Kassen sich gegen die Meinung vieler Ärzte stellen und vor allem Vorsorgeuntersuchungen nicht bezahlen. Und jetzt sollen wir die Bösen sein, die aus rein wirtschaftlichem Interesse handeln? Denk ich ans deutsche Gesundheitswesen in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Zumindest wissen wir, dass andre noch deutlich schlechter sind als wir. Ein Trost, wenn auch ein schwacher...
Welche Vorteile hat Ranexa gegenüber anderen Coronartherapeutika und wie ist sein Wirkungsmechanismus?
Vielleicht dachte sich der ein oder andere von uns, seinen Patienten doch eigentlich einen guten Tipp zu geben, wenn man ihnen Citrusfrüchte und Johannisbeersaft als Erkältungsprophylaxe empfiehlt. Unter anderem kann man auf http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/schnupfen-
vorbeugen-vitamin-c-bietet-kaum-hilfe-900183.php nachlesen, warum all die bitteren Zitronen und so manche Vitamin C-Tablette wohl für die Katz waren.
Untersuchungen von über 11000 Menschen haben gezeigt, dass Vitamin C keinen Einfluss auf die Erkältungsrate hat. Dazu hat man Probanden mindestens 0,2g Vitamin C pro Tag einnehmen lassen, eine Kontrollgruppe bekam Placebo. Wenn eine Erkältung ausbrach, wurde die Dosis sogar erhöht, allerdings blieb der therapeutische Erfolg aus, die Symptome wurden nicht sichtlich verringert. So ganz umsonst ist die Einnahme von Vitamin C aber womöglich nicht, denn zumindest konnte die Studie zeigen, dass Vitamin C prophylaktisch eingenommen- die Dauer und die Schwere der Erkältung mindern kann. Nur schützt es nicht davor, sich eine Erkältung einzufangen.
Was tun Sie gegen Erkältungen, liebe Kollegen? Nasenspülung, Teeration verdreifachen oder lieber gleich Aspirin?
In Deutschland sind etwa 130 000 Menschen an Multipler Sklerose (MS)erkrankt, weltweit sind es 2,5 Millionen.
Neuigkeiten aus der Pharmaforschung lassen jetzt hoffnungsvoll aufhorchen: BG-12, ein Fumarsäure-Präparat, soll laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) die Schubrate bei Multipler Sklerose (MS) halbieren und auch MS-typische Schäden des Gehirns reduzieren. Die DGN bezieht sich dabei auf die DEFINE-Studie, die im Oktober 2011 auf dem Kongress ECTRIMS in Amsterdam vorgestellt wurde. Die Fakten sprechen also für sich.
Fumarsäure ist schon aus der Dermatologie für die Behandlung der Psoriasis vulgaris bekannt (als Fumaderm seit 2004 zugelassen) und damit die Verträglichkeit gesichert!
Der Zulassungsantrag wird dennoch erst für Sommer 2012 erwartet.
Worauf müssen wir hier warten?
Was erhoffen Sie sich von der neuen Substanz für ihre Patienten? Denken Sie, es könnte als neues First-Line-Medikament auf den Markt kommen?
Und an alle Dermatologen unter uns: Wie sind Ihre klinischen Erfahrungen mit Fumarsäure / Fumaderm bei Psoriasisbehandlung bezüglich Nebenwirkungen?
Mich interessiert auch der Preis für das „neue“ Medikament…
Falls Sie Interesse habe, sind hier zwei Links, die sich mit diesem Thema beschäftigen:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/multiple_sklerose/article/677884/schuppenflechte-arznei-hilft-multipler-sklerose.html
http://www.zeit.de/2011/47/Multiple-Sklerose-Medikament/seite-2
Ein Artikel zum Thema Gewichtsreduktion durch GLP-1 Analoga brachte mir neue Erkenntnisse, bestätigte mich aber auch wieder in einer alten Binsenweisheit: dass Adipositas nicht nur ein "zunehmendes" Problem in den USA darstellt, sondern auch in Europa längst zur Volkskrankheit wird, konnte ja schwer unbemerkt bleiben. Bei der Suche nach dem Schlankmacher stehen nun „glucagon-like peptide-1 receptor“ (GLP-1 R) Agonisten mit neuen Features in der langen Reihe potentieller Wundermittel.
Bereits bekannt ist, dass die GLP-1 Analoga Exenatid und Liraglutid zur Behandlung des Diabetes mellitus eingesetzt werden und einen positiven Einfluss auf die Gewichtsreduktion von übergewichtigen Patienten haben.
Jetzt konnten Studien nachweisen, dass die Therapie mit GLP-1 R Agonisten nicht nur zur Behandlung des Diabetes mellitus sondern auch bei Patienten mit metabolischem Syndrom in Frage kommt. Die Gewichtsreduktion könnte bei Patienten ohne Diabetes mellitus sogar erfolgreicher sein, zudem senken GLP-1 R Agonisten den systolischen sowie diastolischen Blutdruck und reduzieren den Cholesterol-Spiegel. So weit, so gut.
Dennoch denke ich, die Suche nach der Wunderwaffen gegen die vermeintlich bösen Fettzellen bleibt eine falsche Fährte. Mit großer Hingabe suche ich seit Jahren mit meinen Patienten gemeinsam nach Möglichkeiten, das eigene Leben nicht nur durch Zugabe von teuren Medikamenten, sondern durch Bewegung und einen bewussteren Lebensstil zu bereichern. Dazu gehören oft genug eine völlige Neuorientierung bei der Ernährung (mich schaudert es, wenn ich den täglichen Speiseplan mancher Patienten durchgehe)und eine überzeugende Argumentation für einen ausreichenden Bewegungsausgleich. Alte Hüte, ohne Frage,aber bei Wohlstandsernährung, Überfettung und Überzuckerung des Organismus ein Faktum, auf dass man nicht oft genug hinweisen kann.
Was in England gängige Praxis ist, gibt es seit November 2011 auch für deutsche Leiden und Gebrechen, nämlich Online-Sprechstunden und -Diagnosen. Dazu gab es bereits interessante Artikel im Spiegel ( http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-82244936.html ) und in der Apothekerzeitung ( http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/spektrum/news/2011/11/28/internet-aerzte-fuer-
deutsche-patienten.html )
Die Internetseite „DrEd.com“ (betrieben von einem gewissen J. Mordhorst) bietet Diagnosen und Behandlungen von deutschen Patienten. Zu sehen braucht er sie nicht... wahrscheinlich reicht der Fotocheck bei Facebook..
Grundlage ist die EU-Richtlinie „Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung“: Freie Arztwahl europaweit, jeder Arzt ist den Regularien seines Landes unterstellt. Mordhorst hat seine Zulassung in England, dort versteht man offenbar besonders viel von Ferndiagnosen.
Übrigens, „DrEd.com“ arbeitet mit der Versandapotheke Apo-Rot Hamburg, jedes Rezept wird automatisch dorthin verschickt (auch DrThom aus England kooperiert nur mit einer Apothekenkette, wobei sowohl DrThom als auch die Apotheke zur Pharmakette Celesio gehören). Ein Schelm, der böses dabei denkt...
Doch die eigentliche Frage ist: Welche Sicherheit bieten Online-Diagnosen Sie werden mittels eines Fragebogens gestellt, ohne körperliche Untersuchung. Kopfschmerzen? Migräne! Das Risiko für Fehldiagnosen steigt zwangsweise, ob und wie die Patienten darüber aufgeklärt werden (oder sich im Zweifelsfall der gesunde Menschenverstand selbst irgendwann einschaltet?) - wer weiß es. Man mag außerdem unterstellen, dass sich gerade für Pillenjunkies ein idealer Nährboden bietet.
Demgegenüber auf der Habenseite?
Online-Sprechstunden sind bequemer und grade bei intimen Problemen für manchen angenehmer. Doch ist diese Bequemlichkeit bereits Grund genug, die sowieso schon durch unzählige Zivilisationskrankheiten gebeutelten Versehrten ins potenziell offene Messer laufen zu lassen? Bisher gibt es wenig Erfahrungsberichte deutscher Versuchskaninchen, aber mich würde der empörte Aufschrei gen Brüssel nicht wundern, wenn die Bild-Zeitung die ersten tragischen Folgen marktschreierisch darbietet. Dann wird es heißen: wer kann solchem Unsinn eigentlich den amtlichen Segen erteilen? Es war die EU, die uns im Namen der europäischen Idee dieses zweifelhafte Geschenk gemacht hat.
In den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts von Juli 2011 werden unter anderen Varizellen aufgeführt. Eine Impfung also gegen die Windpocken.
( http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/STIKOEmpf2011.pdf )
Wie sinnvoll aber ist denn diese Impfung wirklich und was sollte man einer besorgten Mutter empfehlen? Generell ist es zunächst natürlich von Nutzen, dass es eine Impfung gegen Varizellen gibt. Patienten mit geschwächtem Immunsystem und solche die in Kindheitstagen nicht an den Windpocken erkrankt sind, sollten sich zweifelsfrei impfen lassen.
Aber eine Impfung von gesunden Babys?
Die meisten von uns werden die Windpocken noch selbst durchlebt haben. Sicherlich keine besonders schöne Erfahrung, aber auch keine, die einen umbringt. Ich selbst bin durchaus ein Impfbefürworter, aber in diesem Fall komme ich doch echt ins Grübeln. Dürfen Kinder nicht einfach auch einmal krank sein und ihr Immunsystem so selbstständig stärken?
Und überhaupt: Wie präventiv ist denn eine Impfung in Kindestagen (in denen die Windpocken in seltensten Fällen gefährlich sind), wenn im Erwachsenenalter eine Impfauffrischung vergessen wird. Ist dann die Gefahr einer Spätinfektion mit Windpocken durch die Impfung nicht eher erhöht?? Forschungsergebnisse unter anderem von Goldman zeigen, dass die Immunität nach der Impfung stark abnimmt. Bestätigt wird dies in einer aktuellen epidemiologischen Studie aus Kalifornien. Dort steigt die jährliche Rate an Windpockenerkrankungen signifikant mit dem Abstand zur Impfung. ( http://www.medicalveritas.com/R0010.pdf )
Bekommt man die Krankheit aber tatsächlich ist man fast immer ein Leben lang davor geschützt. Desweiteren zeigt sich nach der Impfung eine Erhöhung der Zostererkrankungen.
Verstehen sie mich nicht falsch, die Windpockenimpfung richtig eingesetzt, ist für unsere Bevölkerung sicherlich eine große Erleichterung.
Dennoch würde ich persönlich mein Kind eher auf eine Pockenparty schicken, als es im Babyalter schon zu impfen. Oder wie sehen Sie das?
Das Ergebnis des Arzneiverordnungs-Reports 2011 war erwartungsgemäß ernüchternd: die gesetzlichen Krankenkassen könnten 8 Milliarden Euro im Jahr sparen und das ohne Einbußen in Versorgung und Qualität der Arzneimittel. Die Verordnung von Medikamenten wird als unwirtschaftlich angeprangert, es würden zu viele teure Medikamente verschrieben. Hinzu kommt,dass in Deutschland die Preise für Medikamente viel höher sind als in anderen Ländern.
Indem man in Zukunft verstärkt auf Generika sowie patentfreie Medikamente setzt und auf umstrittene Medikamente verzichtet, sollen laut dem Herausgeber Ulrich Schwabe knapp fünf Mrd. Euro eingespart werden können. Aber wie man schon im Fall des in der letzten Zeit heftig diskutierten Pradaxa® sieht, scheint dieser Plan nicht so ohne weiteres umsetzbar zu sein.
Zumindest ist mit Beginn des neuen Jahres nun endlich das neue Gesetz in Kraft getreten, das die immensen Kosten, die durch überteuerte Arzneimittel entstehen, bremsen soll. Denn ab sofort muss jedes neue Medikament zunächst seinen Nutzen unter Beweis stellen. Dieser wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss bewertet. Auf der Grundlage dieser Bewertung wird dann entweder ein Höchstpreis festgelegt oder, sollte sich ein deutlicher Zusatznutzen zeigen, wird der Preis zwischen Hersteller und Krankenkassen verhandelt. Das wird den horrenden Summen, die teilweise für Medikamente verlangt werden, hoffentlich einen Riegel vorschieben! LINK: http://www.aok-bv.de/gesundheit/versorgungsbereiche/arzneimittel/index_06535.html
Was denken Sie zu diesem Thema?
Der Titel ist ein Zitat aus der Zeit-Online, auf das ich kürzlich gestoßen bin und mich seitdem gedanklich beschäftigt hat. Den Link dazu habe ich Ihnen hier angefügt: http://www.zeit.de/2011/35/Doktorarbeit-Medizin-Forschung
Seit Guttenbergs Plagiatsvorwürfen im letzten Jahr, wurden auch in meinem Bekanntenkreis des Öfteren hitzige Diskussionen über die zwei – für manch einen - wichtigsten Buchstaben im Namen geführt. Die Nicht-Mediziner unter uns vertreten dabei zunehmend die Meinung, dass den Medizinern ihr Doktortitel doch nur so hinterher geworfen wird. Wofür Natur- und Geisteswissenschaftlern rund 3 Jahre Vollzeit investieren, benötigen Mediziner oft nur 1 Jahr und das sogar häufig studienbegleitend.
Ist die Aussage „Dr. med. Flachforscher“ ihrer Meinung nach ungerechtfertigt?
Was haben Sie für Erfahrungen mit ihrer eigenen Promotion gemacht (Dauer? „wissenschaftlicher
Anspruch“? Probleme?)?
Wer von Ihnen hat Erfahrungen gemacht als Arzt mit online-Beratung von "Endverbrauchern" im Internet, z.B. auf der Plattform justanswer oder frag-einen.de/arzt? Wie reagieren die Ärztekammer darauf, gibt es Abmahnungen wegen Verletzung der Berufsordnung §7(4): "Ärztinnen und Ärzte dürfen individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere auch Beratung, nicht ausschließlich über Print- und Kommunikationsmedien durchführen. Auch bei telemedizinischen Verfahren ist zu gewährleisten, dass eine Ärztin oder ein Arzt die Patientin oder den Patienten unmittelbar behandelt."
Wie sehen Sie das, gilt die Berufsordnung auch bei der Beratung eines anonymen "Kunden"? Würden Sie online beraten, wenn der Patient eindeutig keinen Nachteil dadurch hat, dass er keinen direkten Arztkontakt hatte, z.B. bei Fragen wie Pille vergessen, Pille danach, Impfungen, bei denen man ohnehin auf eine körperliche Untersuchung verzichten kann.
Ich bin gespannt auf die Antworten.
Driss (Omar Sy) ist schwarz und wohnt in einem armen Randbezirk von Paris. Er wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Philippe (François Cluzet) ist das komplette Gegenteil: weiß, gebildet und wohlhabend. Doch Philippe hat ein Problem: er ist querschnittsgelähmt und auf der Suche nach einem neuen Pfleger. Da Driss eine Unterschrift fürs Arbeitsamt braucht, bewirbt er sich auf den Job, Interesse ihn zu bekommen hat er keins. Doch Philippe findet Gefallen am rüpeligen Driss und stellt ihn ein. Zwischen dem ungleichen Paar entwickelt sich eine Freundschaft, die auf lustigste und provokative Art jegliche Vorurteile der französischen Gesellschaft auseinander nimmt. Der Film kritisiert die französische Politik, allen voran Sarkozy, der mit seiner Aussage „die Vorstädte von Paris gehören "durchgekärchert" einen sehr reaktionären Standpunkt eingenommen hat. Die Regisseure Olivier Nakache und Eric Toledano haben es geschafft, ein gesellschaftskritisches Werk auf unprätentiöse und humorvolle Weise zu gestalten. Frei nach dem Motto „Die Jungs aus der Vorstadt, die kennen kein Mitleid!" (Filmzitat) lassen sie zwischen obszönem Reichtum und zupackendem Proletentum kein Klischee unkommentiert. Wer mal wieder Tränen lachen möchte ist bei diesem auf wahren Begebenheiten beruhenden Film genau richtig! Schauen Sie doch mal rein! TRAILER: http://youtu.be/MK_XbHeZj38
Hallo! Mir ist der Fall einer jungen Patientin nicht aus dem Kopf gegangen, die seit Kurzem über unregelmäßig auftretende Attacken von Schwindel, Übelkeit und Schweißausbrüchen mit erheblich gesteigerter Darmaktivität klagt. Sie wache davon aus dem Schlaf auf. Anamnestisch hat die junge Dame bis auf rezidivierende Verdauungsprobleme mit anhaltender, nicht eindeutig klarer Bauchschmerzsymptomatik und geringgradig ausgeprägtem Gewichtsverlust bei ohnehin aber sehr schlankem Ernährungszustand keine weiteren Vorerkrankungen. Eine Appendizitis oder entzündliche Prozesse wurden bereits ausgeschlossen, eine mäßiggradige Gastritis konnte endoskopisch gesichert werden, die endgültigen Befunde stehen jedoch noch aus. Diese Erkrankung erklärt aber meiner Kenntnis nach nicht die nächtliche Symptomatik allein. Gibt es möglicherweise dennoch einen Zusammenhang, den Sie sich vorstellen könnten oder unabhänhgig davon Differentialdiagnosen, die noch in Frage kämen?
Der Regelstudiengang Medizin an der Charité in Berlin läuft gerade aus, dafür gibt es jetzt einen neuen Modellstudiengang Medizin ( http://www.charite.de/studium_lehre/studieren_an_der_charite/grundstaendige_studiengaenge/modellstudiengang_medizin/ ). Zum Alltag der Studenten gehören neben Vorlesungen und Seminaren Formate wie „Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit“ und „Problemorientiertes Lernen“. Nette Vorstellung, wären da nicht diese Module. Angefangen wird bei „Bausteine des Lebens“ bis hin zu „Geschlechterspezifische Erkrankungen“. Grundlage ist eine Lernspirale: Inhalte wiederholen sich, werden später vertieft. Schön wär’s! Eine Struktur ist bisher nur schwer erkennbar, ein wenig Anatomie hier, ein bisschen Biochemie dort. Aufeinander aufbauen tut hier nur wenig.
Praxis von Anfang an klingt gut! U-Kurse ohne anatomische Kenntnisse sind jedoch so sinnvoll wie malen ohne Pinsel: abstrakte Kunst.
Eine mündliche Prüfung am Semesterende, zu jedem Modul eine Ankreuzprüfung. Anatomietestat, sowie das Physikum wurden abgeschafft, der Präp-Kurs verkürzt. Stattdessen gehören Rollenspiele zum täglich Brot, die Feedbackregeln sind das erste was man lernt.
Wenn unsere zukünftigen Ärzte fachlich also nicht so fit sind, verzeiht es ihnen! Dafür wissen Sie wie man evaluiert, schauspielert und Feedback gibt, das sind ja wohl die Kernkompetenzen eines
Arztes. Wir warten also gespannt ab, ob aus dem Modell in der Tat Praxis wird, dann bietet sich für die Ärzte der Zukunft zumindest eine weitere berufliche Entwicklungschance: als Hauptdarsteller bei "Klinik unter Palmen"...
Nach einem anstrengenden Arbeitstag sollte man sich entspannen. Ich bevorzuge dazu Sport, genauer gesagt Ausdauersportarten, wie zum Beispiel Joggen oder auch Radfahren. Das macht den Kopf herrlich frei und man kann, muss aber nicht, allein laufen. Und quasi nebenbei kann ich noch die Natur genießen. Außerdem halte ich mich so für den anstrengenden Arbeitsalltag fit. Ein unstrittiger Nachteil ist der recht hohe Zeitaufwand. Außerdem macht das ganze bei Dunkelheit, Kälte oder Regen gleich viel weniger Spaß. Deshalb meine Frage: wie entspannen Sie am besten? Sport, lesen, kochen und lecker essen, einfach nur einen Film schauen??? Inquiring minds want to know!;)
In Baden-Württemberg können Ärzte jetzt die medizinischen Grundlagen einer Obduktion kostenlos online lernen. Dabei sollen vor allem das systematische Fundament des Erkennens krimineller Handlungen, das Klassifizieren der Todesart und das Ausstellen der Todesbescheinigung vermittelt werden.
Hierzu gibt es fünfzehn Beispielfälle, die auf Kasus des Instituts für Rechtsmedizin am Uniklinikum Münster beruhen. Schließt man alle 15 Fälle ab, können 45 Fortbildungspunkte an den Elektronischen Informationsverteiler (EIV, http://www.eiv-fobi.de/ ) gemeldet, zeitnah am Ende der Veranstaltung an die zuständige Ärztekammer übermittelt und dem Fortbildungskonto gutgeschrieben werden. Zusätzlich wird die Teilnahme bestätigt. Super, dass heutzutage alles online funktioniert und man so auch einen breiten Zugang zu forensischem Grundlagenwissen hat. Oder ist die Leichenschau einer der Bereiche, die man besser „altmodisch“ erlernt? Eine ehrlich gemeinte Frage...
Die Einstellungen bei esanum ermöglichen jedem Nutzer, unter einem Pseudonym aufzutreten. Die Notwendigkeit des Angebots dieser Funktion ist unbestritten. Doch neigt man nicht zum übermäßigen Nutzen dieser Funktion? Denn nicht bei allen Diskussionen ist die Anonymität notwendig. Vielmehr geht doch durch ausschließliches Inkognito-Auftreten die Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen verloren, die mittels Online- Kommunikation sowieso nur begrenzt möglich ist. Wie wichtig ist es Ihnen, unerkannt zu bleiben?
Amerikanische Arztserien setzten seit jeher Maßstäbe bezüglich des Aufwands und der daraus resultierenden Zuschauerquoten. Offensichtlich werden solche Serien jedoch kaum dem tatsächlichen Krankenhausalltag gerecht und vermitteln viele falsche Vorstellungen - obwohl die Mitwirkung von Medizinern am Drehbuch und am Set ein erstaunliches Maß an Akkuratesse und Liebe zum Detail zu bewirken scheint.
Ist der Unterhaltungscharakter solcher Programme ein Problem? Wer würde lieber den oftmals ernüchternden, tristen Alltag einer „normalen“ Schicht im Krankenhaus sehen (Mediziner bestimmt nicht!)? Der durchschnittlich schlauen Bevölkerung darf man trotz aller Unkerei zutrauen, eine fiktive Serie von der Realität unterscheiden zu können. Wer's genauer braucht muss OP TV schauen oder eine Dokumentation ansehen.
Die Bedeutung einer guten Arztserie liegt vielmehr darin, einen wichtigen und oftmals lebensnotwendigen Beruf in Unterhaltung und Emotionen zu "übersetzen". Der Imagezuwachs ist dabei nicht zu unterschätzen: internationale Favoriten wie „Dr. House“ und „Grey‘s Anatomy“ bieten neben dem sehr prägnanten Bezug zur Medizin Protagonisten, die vielen ans Herz gewachsen sind und in deren Haut vielleicht mancher von uns selber gern schlüpfen würde.
Wer ist ihr Lieblingscharakter?
Liebe Kollegen,
zum 1.Januar 2012 ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, welches dem allseits bekannten Problem des Ärztemangels in ländlichen Regionen Abhilfe schaffen soll.
Einschlägige Veränderungen sollen hierbei unter anderem durch die Verlängerung der Babypause, der Befreiung niedergelassener Ärzte von der Residenzpflicht, einer besseren Verknüpfung von ambulanter und stationärer Versorgung und nicht zuletzt durch finanzielle Vorteile geschaffen werden.
Die Kritik der Opposition liegt in der Bevorteilung der Ärzte gegenüber den Patienten. Ist dieser Punkt überhaupt gerechtfertigt? Wenn man dieser Situation einen Domino- Effekt zuschreibt, müsste sich doch durch die Veränderungen, die die Verbesserung der Situation der Ärzte mit sich bringt, unumgänglich auch die Situation der Patienten verbessern.
Ein weiterer Punkt zu diesem Sachverhalt soll an dieser Stelle angesprochen werden, welcher die Nachhaltigkeit ins Zentrum rückt.
Man kann bekanntlich diverse Symptome zeitweise durch das Bekämpfen derselben eliminieren. Doch für eine nachhaltige Therapie sollte man sich doch anamnestisch und differentialdiagnostisch der Ursache bewusst werden und herausfinden, ob die Krankheit heilbar ist.
Übertragen auf diesen Fall bedeutet es doch, dass das aktuelle Gesetz nur als Analgetikum wirkt, das die „Schmerzen“ vorübergehend erträglich werden lässt. Eine gründliche Anamnese des Falls ergibt allerdings, dass eine Operation nicht nur möglich, sondern vor allem angebracht ist.
Man wird fündig, wenn man die Ursache in der Situation der Studienanfänger sucht. Dann ließe sich die Therapie durch einen Ausbau von Studienplätzen vollziehen. Wobei dieser Gedanke wohl für einen Politiker, der stets den Kostenaufwand abwägen muss, zu idealistisch ist. Und auch das eigentliche Problem nicht löst.
Doch eine Veränderung des Auswahlverfahrens kann eine wirksame Therapie darstellen. Indem man die Studienplätze in Kooperation mit Landärzten oder Krankenhäusern in ländlichen Regionen vergibt. Die Studienanfänger werden hierbei von Klinik bzw. Arzt unterstützt, einen Platz zu erhalten- durch Referenzen o.ä.- im Gegenzug verpflichten sich Bewerber nach dem absolvieren des Studiums als Arbeitskraft für eine festgelegte Zeit im jeweiligen Krankenhaus/in der jeweiligen Praxis, tätig zu sein.
Wäre damit der Ärztemangel als eine Krankheit womöglich heilbar?
Bayers neues Wundermittel heißt Xarelto und basiert auf dem Wirkstoff Rivaroxaban, der zu einer neuen Substanzklasse von Antikoagulanzien gehört. Es soll eine direkte Inhibition des an der hämostasebeteiligten Faktors Xa erreicht werden, sodass die Thrombenbildung gehemmt wird. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern Marcumar und Warfarin wird Xarelto ein Mal täglich in einer Dosis von 10mg unabhängig von den Mahlzeiten oral appliziert und unterliegt keiner routinemäßigen Blutgerinnungsüberwachung.
Aber für welchen Preis? Bislang kostet eine Tablette 7,30 Euro (der Tagesdosis entsprechend). Eine temporäre Verschreibung ist möglich, jedoch kostet die dauerhafte Behandlung zur Prophylaxe eines Schlaganfalls pro Jahr nahezu 2700 Euro. Welche gesetzliche Krankenkasse wird diese Kosten bereitwillig übernehmen? Zum Vergleich: die Therapiekosten des Vorläufers Marcumar betragen nur ein Zehntel der des neuen Wundermittels.
Fragt sich nur, ob hier Privatpatienten Bayers Entwicklungskosten bezahlen helfen, während der Kassenpatient wieder einmal das Nachsehen hat: für ihn heißt es weiterhin "Hauptsache billig, Nebenwirkungen allerdings inkludiert.
Liebe Kollegen, hat jemand Erfahrung mit Patienten gemacht, die einen heterozygoten Mangel an DPD (Dihydropyrimidindehydrogenase) haben? Es geht um die Dosisanpassung von Fluorouracil bei vorliegendem Mangel. Gibt es ein Dosierungsschema für diese Patienten und wie misst man die Aktivität der DPD? Danke im Voraus für die Antworten!